STARSCAPE – colony

Heute gibt es mal wieder etwas neues aus meinem Lieblingsland Schweden. Starscape aus dem beschaulichen Östersund in Mittelschweden wurde im Jahre 2015 von Anton Eriksson als Soloprojekt gestartet mit dem Ziel, klassischen Heavy Metal der 70er und 80er zu zelebrieren. Thematisch ist dieses Projekt im Weltraum und der menschlichen Beziehung dazu angesiedelt und im Jahre 2017 veröffentlichte Anton dann das erste Instrumentaldemo. Schnell wurde ihm klar, er braucht Verstärkung und diese fand er im selben Jahr in Per-Olof Göransson, der fortan die Vocals übernahm. Seitdem veröffentlichte das Duo eine EP und eine Single. Jetzt hat das Duo die Zeit für reif erklärt, um ihr Debüt anno 2021 auf die Welt und den Weltraum loszulassen.
Sieben Songs haben den Weg auf den astralen Rundling gefunden und schon das bunte Mondkolonien Cover ist ein Augenschmaus für alle Retro Sci-Fi Fans. Mit “Pilgrims Of The Stars” setzt sich die Raumpatroullie in Gang. Knapp acht Minuten geht es durch Raum und Zeit, vorbei an 70er Prog Rock und 80er Metal. Wow, echt der Wahnsinn, was es hier alles zu entdecken gibt. Selbst Keyboards rauschen vorbei und der Gesang von Per-Olof ist ebenfalls ein sehr spezieller, passt aber fantastisch zum Gesamtkunstwerk “Starscape”. Einfache Melodien voller Energie ballern einem hier um die Ohren. Gewisse Parallelen zu Hällas sind hier nicht von der Hand zu weisen, aber Starscape setzen bei der Eingängigkeit da an, wo Hällas nach dem Debüt aufgehört haben. Episch obskur geht die Reise mit Interstellar und dem Titeltrack weiter. Auch hier schmuggeln sich immer mal wieder Hammondorgelklänge ein, welche die Songs mächtig aufwerten und ihnen diesen tollen Retrocharme verleihen. Selbst das ruhige “A New World” überzeugt auf ganzer Linie mit klasse Melodien in Kombination mit dem leicht kauzigen Gesang. Auch ohne Gesang können Starscape in dem rund vierminütigen “Structures” brillieren, alleine schon mit den geilen Gitarrensoli, zu dem sich im Laufe des Songs die markante Orgel gesellt. Mit dem über zehnminütigen “Towards The Unknown” geht die Reise nach knapp einer dreiviertel Stunde zu Ende. Das treibende Stück kann auch wieder mit tollen Soundeffekten aufwarten und setzt das finale Ausrufezeichen mit viel Abwechslung und Energie.

Die beiden Jungs haben mit Colony ein unglaubliches Stück Metal auf die Startrampe gebracht und lassen mich schon nach dem ersten Durchlauf mit offenem Mund zurück. Starscape haben mit diesem Retro Science Fiction Album einen leuchtenden Stern am Firmament erschaffen – einfach geil!

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen