THUNDEROR – fire it up

Wieder beginnt mein Sonntagmorgen musikalisch mit einer unbekannten Band. Thunderor… sagt mir nix und auch eine Suche in den Weiten des Internets bleibt weitestgehend erfolglos. Zum Glück gibt es zu der Scheibe ein Infosheet. Daraus geht hervor, dass es sich bei Thunderor um eine Drei-Mann Band handelt, die von JJ Tartaglia ins Leben gerufen wurde. Schnell fand er mit seinem langjährigen Bandkollegen Jonny Nesta einen weiteren Mitstreiter für sein neues Projekt. Beide spiel(t)en seit Jahren bei der kanadischen Heavy Metal Speerspitze Skull Fist. JJ spielt hier nicht nur Schlagzeug und haut in die Klaviertasten, sondern verleiht Thunderor auch seine Stimme. Komplettiert wird diese Band von JJ’s engem Freund Oscar Rangel, der den Tieftöner beisteuert. Herausgekommen ist dabei das neun Stücke umfassende „Fire It Up“, das erste musikalische Lebenszeichen der Donnerer.

80er Jahre Heavy Rock / Metal ist die Spielwiese und mit dem Titletrack geht es auch gleich los. Sehr rockige Nummer, die etwas vor sich hin plätschert und nicht so richtig in Fahrt kommt. Nette Melodien und die ein oder andere coole Gitarrenstrecke, aber hängen bleiben auch bei dem zweiten Durchgang hauptsächlich die eingestreuten Keyboardparts und der etwas dünne Gesang, der aber gut zu dem Song passt. Ähnlich geht es mir auch bei dem Folgesong „How We Roll“, bei dem zumindest die Melodie im Ohr bleibt, der ansonsten aber auch mit angezogener Handbremse in seichten Gefilden dahindümpelt. „All Or Nothing“ lässt mich dann aufhorchen, beginnt der Track doch recht zackig und ist endlich mal eine coole Heavy Metal Nummer. Hier gibt es zwar ebenfalls einige ruhigere Parts, die sich aber gut in das Gesamtkonzept des Songs einfügen. Mein erster Lichtblick. Das bekommen sie aber gleich wieder zerstört mit dem Klaviermassaker „Dangerous Times“, bei dem JJ teilweise leider beweist, warum er hinter dem Schlagzeug besser aufgehoben ist, als am Mikro. Auf jeden Fall kann man dem Song eine schwere 80er Hard Rock Schlagseite bescheinigen. Immer wieder findet man Parts, die einen an Skull Fist erinnern, wie etwa in dem Song „Thunderor“ selber, oder auch das eineinhalbminütige Gitarrensolo „Into The Storm“. Lichtblicke gibt’s danach nicht mehr für mich.

Thunderor haben sich auf die Fahne geschrieben, dem 80er Heavy Rock zu huldigen. Das haben sie auf jeden Fall geschafft, das steht außer Frage. Mir persönlich ist das Ganze doch etwas zu ruhig und keyboardlastig geraten, aber das ist Geschmackssache. Auf ihrem Debüt „Fire It Up“ gibt es, wie bereits erwähnt, tolle Melodien und auch einige geile und sehr geile Gitarrenstrecken, aber insgesamt ist mir das doch etwas zu wenig.

Wertung: 7/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen