SLEEPLESS – host desecration

Wie so viele Bands kommen auch diese Sleepless aus Portland. Denn von allen auf diesem Planeten, die sich den Namen Sleepless zugelegt haben, sind dies hier die quirligen Thrasher aus Oregon. Das Trio liefert neun Tracks ohne Intro, Outro, Intermezzo oder sonstigen Schnörkeln. Die Riffs werden scharfkantig tight gerissen, gehen aber wohltuend warmriffig ins Gemüt. Das kann wie im Titelstück und Aushängeschild „Host Desecration“ mal noch treibender und aggressiver sein, aber weniger Kick ist in den siebenunddreißig Minuten kaum zu erwarten. Auch bei höherer Technikspielweise plus angeroughtem Klargesang einer samtigeren Stimme sollen weniger höhere Härtegrade erzeugt werden, sondern eher Progressivitäten unterstrichen. Dabei steht glücklicherweise der Song im Vordergrund, und keine Ambitionen auf musikhandwerkliche Weltrekorde. Erwähnenswert noch das Drumwerk, das bei weniger wuchtiger Berücksichtigung im einfacheren Gesamtsound definitiv den Punch bringt, wie so einige zielgenaue Ideen, bloß nicht zu straight zu bleiben. Man achte mal auf die kleinen Drumfiguren „There Is Something In The Fog“, raffinierte Schlagfertigkeiten mit Ausrufezeichen. Die ziemlich dezenten Synthies im Back fallen, sofern verwendet, kaum auf. Ob das nennenswerte Lücken ergeben würde, wenn sie gänzlich fehlten? Wahrscheinlich eher nicht.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer