BERATOR – elysian inferno (EP)

Aus dem Kugelschreiber wird ein Flammenschwert und aus dem Schreibblock ein Laserschutzschild. So wandelt sich das Kundencenter in ein Auskunftsbattlefield of Death, und vor dir steht an seinem umgeworfenen Schreibtisch der auskunftswütige Berator. So oder so ähnlich kann der Bandname in der gegenwärtigen Servicewüste Deutschland erklärt werden, vielleicht schon wenn man mit „Elysian Inferno“ in Kontakt kommt. Auch bei dieser Scheibe empfiehlt es sich, vorher besser gefühstückt zu haben. Jetzt nicht, weil es länger dauern könnte (tut es nämlich nicht, weil es ist eine EP), sondern weil unbequeme Einwirkungen auf den Magen schlagen könnten. Obwohl nur zweiundzwanzig Minuten Spielzeit anliegen, nehmen sich die Extremisten aus Illinois die Zeit für einen Vorspann. Jedoch nicht als separates abgeheftetes Intro, sondern eingebunden im respektabel imponierenden Opener „Sultans Of Incest“. Hier pflügen rabiate Riffs mit nachvollziehbaren Lines in altschulig angewaschener Black Metal Produktion, bei der alle Zutaten aus dem Back kommen wollen. Eine ansteigende Rückkopplung dient als Übergang zu „Onslaught Of Absolution“, ein Track mit markant abwürgenden Riffs. Geiler Effekt, weil schön handgemacht und nicht erst versynthiesiert aus dem Touchscreenterminal gezogen. Lobenswert auch der chaotischste Speedwirbler mitsamt panischem Abschlusssolo, das kompakte „War Lust“.  Jetzt gefällt das Material in den sechs Songs ziemlich gut, doch bei der kurzen Spielzeit gibt es doch noch einen Ärgernisfaktor. Nützt ja, nix, holt man sich eben noch einen Termin.

Wertung: -/10
Autor: Joxe Schaefer