INVERTED MATTER – harbinger

Es ist immer schwer vorstellbar, dass Members verschiedener Nationen für ihre Band zusammen im Proberaum stehen. Im Falle der Kollaboration Italien und USA, die bei den Italienern Inverted Matter angegeben wird, läuft wahrscheinlich bloß ex-Suffocation Drummer Mike Smith marginal durch Bild. Es wird sich zum genauen Line-up nicht exakt geäußert und wir gehen einfach mal von einer italienischen Oldschool Death Band aus. Zügig geht es nach kurzem Vorspann in „RAD“ in die Vollen, und es steht ein einfacher, die Dunkelheit unterstreichender Sound in der Mitte, der aber Überraschungen bereithält. Dort kommen irgendwo Growls aus der Mitte, ohne deutlich weiter vorn positioniert zu werden. Trocken prügeln die Drums und die Soli treten hallig hervor. Da mag der Beipackzettel dieses zweites Albums den Death vielleicht progressiv beschreiben wollen, doch man richtet die Macht ihres Bollwerks eher depressiv und nach unten ziehend aus. Schön auch, wie das stumpfe „Void“ wie Metzelgewitter einwirkt, auch mit gebremstem Mittelteil. Der Melodiefaktor kommt nicht zu kurz, man feiert seinen Weltuntergang lieber angenehm. Übrigens handelt es sich bei „Harbinger“ um ein Konzeptalbum über Trilobite. Das sind ausgestorbene Meeresbewohner, für die der Coverkünstler seiner Fantasie freien Lauf ließ, was also auch gleich das Motiv des vergleichsweise etwas sehr hellen Artworks erklärt.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer