OLD MOON MADNESS, SETH 13

Lüdenscheid, Vereinsheim U-Musik e.V., 21.01.2023


Von Seth 13 habe ich bisher noch nie was gehört und gehe somit vollkommen unvoreingenommen in diesen Auftritt hinein. Die Band gibt es wohl schon ca. 25 Jahre mit Frontman Frank als einziges beständiges Mitglied. Seth 13 bieten an diesem Abend neben Eigenkompositionen auch einige Cover, doch dazu später mehr. Los geht es mit „Ready Come On“ und bei bestem Sound in diesem wunderbaren Vereinsheim. Das Trio bietet eine Mischung aus Hardrock und Metal, kommt beim Publikum von Sekunde eins bestens an und kann schon nach dem zweiten Song auf Sprechchöre seiner Fans setzen. Mit „Heroes“ („aber in der Motörhead-Version“) wird der erste Coversong dargeboten. Gleich im Anschluss folgt „Wicked Game“, das auch eher nach HIM statt nach Chris Isaak klingt. Hierbei kommt des Frontmanns Frau Heike auf die Bühne und spielt Keyboard, nee doch nicht, erst als zur Hälfte eben jenes eingeschaltet wird. Schwamm drüber, genauso wie über die Nervosität des Drummers, der auch nicht immer ganz im Takt liegt. Musik soll schließlich Spaß machen und der kommt besonders beim letzten Cover „Wasted Daylight“, einer Gothic-Kapelle namens Voodoma auf. Starker Song! Den Abschluss macht dann wieder eine Eigenkomposition, die ebenso frenetisch bejubelt wird. Gelungener Auftritt! (Martin Hil).


Die Eifelrocker von Old Moon Madness sind auf kleiner Deutschlandtour. Gestern haben sie Hamburg zerlegt und heute steht ihnen Lüdenscheid im Weg. Obwohl sie bis morgens früh auf dem Kiez das Nachtleben gecheckt haben, wirken sie heute Abend ziemlich fit und zeigen sich äußerst agil und spielfreudig. Besonders Basser Martin kann gar nicht still stehen, auch nicht bei seinen Backings. Sie geben alles und wir erleben eine großartige Band hier im Club. Die Bandmembers haben die Rockmusik der Siebziger quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Außerdem beheimatet das Quintett allein schon wegen seiner Orgel einige Querverweise in Richtung Deep Purple, Tonsprünge erinnern an „Child in Time“. Allerdings haben sie ihre originale Hammond daheim gelassen und greifen hier auf ein handlicheres und wartungsärmeres Tasteninstrument zurück. Trotzdem klingen sie so butterweich, wie ihre Analogwärme auf dem selbstbetitelten Tonträger prophezeit. Lüdenscheid ist am Start, füllt den Clubraum und feiert die Band ab. Beim Publikum funktionieren alle Mitklatsch- und Mitsingspiele vorzüglich, auch wenn Songs wie „Skygazer“ und „Queen Of The Woods“ nicht jedem bekannt sind. Die ambitionierte Gitarre von Matthias hat sonst im gesamten Sound nicht viel zu sagen, aber im Cover von Thin Lizzy’s „Suicide“ sind ihre Führungsrollen nicht verkneifbar. Matthias holt alles aus seiner Paula und muss zu „Doctor“ unvermeidbare Vergleiche mit Schenker zulassen. Und als alles aus dem Repertoire gespielt ist, und die Rufe nach Zugabe anhaltend und laut ausfallen, muss einfach noch ein Song her und man entscheidet sich für „Mit 18“ von Westernhagen. Natürlich dreht dazu der ganze Laden am Kabel, denn diesen Song kennt einfach jeder. Kein Wunder daher, dass Basser Martin bei dem Konzerterfolg ankündigt, gerne nach Lüdenscheid zurückkommen zu wollen. Das marbled-white Vinyl muss beim Verfasser dieser Zeilen schließlich mit. Glücklicherweise sind bei der limitierten Anzahl von dreihundert Stück am Merch noch welche übrig. (Joxe Schaefer).

Autor: Martin Hil, Joxe Schaefer
Pics: Joxe Schaefer