CARMA – ossadas

Im Jahre 2010 traten diese drei Protagonisten zusammen und gründeten eine Black Metal Band mit dem Namen Everto Signum. Das tut an sich erst einmal nichts zur Sache, doch bloß zwei Jahre später gründeten genau diese Drei eine weitere Band. Sie nannten sie Carma und richteten ihren Black Metal Stil mehr in Richtung Doom und Death aus. Die Portugiesen treten heuer mit neun Tracks an uns heran, drei davon erstrecken sich sogar über die Grenze von zehn Minuten. Nun sind sie unter diesem Banner bei Album Nummer zwei angekommen, und das beginnt mit Regen, der auf den Boden plätschert und sich im weiteren Verlauf des Albums noch häufiger auftaucht. Als ob das Wetter in ihrer Heimat in der Regel nicht wesentlich besser wäre. In der Spielzeit von deutlich über einer Stunde breiten sich sehr viele ganz leise Phasen aus, aufbauend zu Höhen und Tiefen mit dem Hauptaugenmerk auf Melancholien. So erfahren wir einen besonders mächtigen Anstieg, als sich mitten in „Paz“ der Riffberg auftut. Ein echt cooler Moment mit großer Wirkung. Dabei bleibt man immer deutlich unterhalb Midtempo und bedächtig wie berechnend. Durch Zufall passiert hier nichts, hier scheint alles von der klaren Tiefenproduktion bis zu den spärlich eingesetzten Growls durchdacht zu sein. Doch insgesamt bleibt die Musik von Carma wenig greifbar, auch jede Liedeinheit offenbart sich nicht als solche, sondern die Musik wirkt eher als Ganzes. So sollte sich der Interessent das Werk ein jedes Mal von vorne bis hinten reintun und sich dafür eine Tüte voll Zeit mitbringen.

Wertung: 6,5/10
Autor: Joxe Schaefer