BURNING WITCHES – same
Im Jahre 1984 erschien ein Album, das hieß “Burning The Witches”. Da könnte dieser Bandname der fünf Eidgenossinen her sein. Ihr Sound allerdings klingt weder nach den Achtzigern, noch nach Warlock oder gar Doros neueren Scheiben. Und dennoch passt alles genannte in eine Schublade. Wie Kompass? Nun, diese fünf brennenden Hexen spielen powermetallischen Metal und lassen erstmal nichts anbrennen. Sängerin Seraina ist schon mit beeindruckender Stimme gesegnet und setzt diese auch gern in höheren Tönen ein, doch wie ein Begrüßungsschrei in einem Opener klingen muss, hören wir auf der neuen Liv Sin wesentlich beeindruckender. Danach jedoch tritt ihr Anthem mächtig Arsch, weckt auf und setzt ein Ausrufezeichen. So muss das, jetzt wird’s doch noch spannend. “The Dark Companion” so wie auch das treibende Riff in “Metal Demons” und “We Eat Your Children” (heißt wirklich so), oder die gut gemachte Halbballade “Save Me” und auch das beachtenswerte Priest-Cover “Jawbreaker” sind weitere kleine Leuchtkerzen. Doch wenn sie grad mal weniger catchy klingen wie im Opener, in “Bloody Rose” oder in “The Deathlist” wird es schnell so undurchsichtig, dass der Spannungsbogen abfällt und das Feuerwerk erlischt. Das kann sich auf einem zweiten Album schon gewachsener zeigen. Sie ließen bereits in 2016 mit einem Drei-Track-Demo und einer selbstbetitelten Single von sich hören und packen dieses insgesamt doch sehr ansprechende Debütalbum im Oktober 2017 auf blauem Vinyl raus. Kann sich lohnen, zumal die Knallgasproduktion von Destructions Schmier und dem Mastering von V.O. Pulver dem Ganzen den nötigen Biss gibt. Doch man muss schon Girlschool heißen, um als reine Frauenband im Metal dauerhaft am Ball zu sein, oder? Mögen Burning Witches uns zeigen, ob sie Beständigkeit mit dem Löffel gefressen haben, so wie aus dem Nutellaglas genascht.
Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer
Label: | PLEDGE MUSIC |
VÖ-Datum: | 26.05.2017 |
Running Time: | 45:15 |
Format: | CD |
Erhältlich bei:
Amazon | Idiots Records