SMOULDER – violent creed of vengeance

Smoulder gibt es nun bereits seit zehn Jahren und mit “Violent Creed Of Vengeance” liefert das Quintett um Frontfrau Sarah Ann den sehnlichst erwarteten Nachfolger des Granatendebüts “Times Of Obscure Evil And Wild Daring” (2019) ab. Nach der 2020er EP “Dream Quest Ends” stellt “Violent Creed Of Vengeance” das erste musikalische Lebenszeichen der Band dar. Der kreative Teil der Band ist mittlerweile von Kanada nach Finnland disloziert, um mit angeheuerten Livemusikern den Zielmarkt Europas besser beackern zu können. Da das Up The Hammers 2020 leider der aufkommenden Pandemie zum Opfer fiel, konnte ich die Band bisher noch nicht live bewundern. Dass das aktuelle Album jedoch passend zum diesjährigen Keep It True Festival veröffentlicht wurde, wo die Band einen beachtlichen Auftritt ablieferte, zeigt die Grundeinstellung der Band. Musikalisch hat sich auf den ersten Eindruck bei Smoulder nicht viel geändert und das ist grundsätzlich auch gut so. Die Songs sind vielleicht einen Zacken weniger eingängig als noch auf dem Debüt, aber der geneigte Hörer bekommt auf diesem Album was er will und erwartete – qualitativ hochstehenden Heavy Metal. Die Songs wirken gereifter und die Band ist musikalisch weiter gewachsen, ohne dabei an Qualität zu verlieren. Man braucht kaum drei Takte, um die Band an ihrem typischen Riffing zu erkennen. Sollte man dennoch etwas länger brauchen, hilft einem die charakteristische Stimme von Sarah Ann, klar zu erkennen, um welche Band es sich hier handelt.

Musikalische Eigenständigkeit ist etwas, das im Dschungel der unzähligen Veröffentlichungen für mich die Spreu vom Weizen trennt. Wiedererkennungswert kombiniert mit musikalischer Qualität sind definitiv Attribute, welche perfekt auf Smoulder und das vorliegende Album zutreffen. Die überraschendsten Momente auf diesem tollen Album stellen die schnelleren Passagen wie auf “Path Of Witchery” dar. Das Riffmonster “Spellforger” ist einer meiner Favoriten, u.a. aufgrund des tollen Gesangs. Aber vor allem das abschließende, sehr melodische, knapp zehnminütige “Dragonslayer’s Doom” ist den Erwerb dieses Albums alleine wert. Was für ein genialer Song, mit einem Mörderriff, welches die Hirnwindungen nicht mehr verlassen will. Ein weiteres positives Element des Albums stellt die druckvolle, old-schoolige Produktion dar, bei der man die Basslinien immer gut heraushören kann. So muss Epic Metal heutzutage klingen!

Wertung: 9/10
Autor: Steph Bachmann