ARMAGH – serpent storm

Heute soll einer der heißesten Tage des Jahres werden. Einige versuchen sich mit einem Eis, andere mit einem Sprung in den nächsten Baggersee abzukühlen. Für mich reicht es im Wohnzimmer zu sitzen, dem Deckenventilator bei seinen Umläufen zu beobachten und mir neue Musik auf die Ohren zu kloppen. Heute steht eine Band aus dem östlichen Nachbarland Polen auf dem Zettel: Armagh sind bereits seit elf Jahren aktiv und bringen dieser Tage ihr zweites Album „Serpent Storm“ via Dying Victims heraus. Das Quartett zockte zu Beginn noch eine Mischung aus Heavy, Speed und Black Metal. Doch die Zeiten ändern sich und so auch die Musik von Armagh. Inzwischen liegt der Schwerpunkt auf rockigem Heavy Metal, der mich vom Gesang her teils an Ashbury oder Märvel erinnert. Im weiteren Verlauf erweist sich Fronter Galin als sehr abwechslungsreich. Dazu gibt es auch immer mal wieder Ausflüge in speedige Gefilde. Aber von Anfang:

„Woman From The Hills“ heißt der Opening Track, der mich gleich in seinen Bann zieht. Geile Heavy Rock Gitarrenparts, die ins Bein gehen. Getragen von Galins charismatischem, cleanem Gesang, echt cool. Im folgendem „Howling Of The Black Wind“ klingt das schon etwas dunkel und aggressiver. Hier geht es auch ein wenig zügiger zu und man findet im Mittelteil auch mal etwas Black Metal, der sich aber schön unaufdringlich einfügt. Bei „Shadow Walker“ gehen Armagh dann mal in Richtung Speed Metal, die Jungs können halt nicht aus ihrer Haut. Mein Highlight ist „Industrial District Fever“, der anfangs etwas eintönig scheint, sich dann aber wie Phönix aus der Asche zu einer super vielseitigen Nummer entwickelt. Geil ist auch das recht simpel klingende „Flattened Rats“, das eher ruhig daher kommt und teils nach Southern Rock klingt.

Die Tracks sind interessant und abwechslungsreich und für mich haben Armagh eine starke Entwicklung gemacht. Diese wird sicher nicht jedem gefallen, ich finds aber geil. Selbst die langsameren Songs haben Power und die Polen haben ihren eigenen coolen Style gefunden.

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen