KNIFE – heaven into dust

Knife aus Marburg sind wohl eine der bekanntesten blackened Speed Metal Bands aus heimischen Landen. Dank vieler Liveauftritte, hat sich das Quartett, das seit 2019 aktiv ist, eine ansehnliche Fanbase erspielt. Grandiose Auftritte wie etwa auf dem letztjährigen Der Detze Rockt, wo außer Schutt und Asche nicht mehr viel übrig blieb, untermauern sie ihren derzeitigen Status und das viel gefeierte Debüt soll jetzt seinen Nachfolger bekommen. Mit dem Titel „Heaven Into Dust“ erscheint dieser Tage das zweite Full-Length dieser Band. Bekannter Messerjockel mit schwarzem Gesicht und Lederjacke, der schon das Debüt zierte, darf auch auf dem neuen Werk nicht fehlen, um den optischen Wiedererkennungswert zu stärken.

Auch der akustische Wiedererkennungswert stellt sich nach einem kurzen sakralen Intro beim Einsetzen des kreischenden Gesangs von Fronter Vince im Opener „Hawks Of Hades“ ein. Ein schönes Geballer, aufgelockert von einem kurzen Midtempo Bangpart. Ähnlich abwechslungsreich kommt auch der Folgetrack „Night Vision“, der nach rund zwei Minuten in ein cooles Instrumental übergeht. Wie schon beim Debüt herrscht natürlich eine gewisse Grundgeschwindigkeit vor, die Knife aber immer wieder geschickt zu unterbrechen wissen, ohne dabei Aggressivität einzubüßen. „Black Oath And Spells“ wird live sicherlich eine absolute Granate und ist mein Favorit des Albums, der eine unglaubliche Energie entfesselt – Wahnsinn! Die Jungs haben eine unsagbare Spielfreude, die man zu jeder Sekunde heraus hört. Die punkigen Elemente hat man schön eingebettet und bei genauem Hinhören findet man sogar klassische Heavy Metal Gitarrenparts. Hier wird es zu keiner Zeit langweilig und ich befürchte, dass diese Scheibe sich wieder über Monate in meinem Wechsler einnisten wird. Mit „No Gods In The Dark“ haben die Marburger dann noch einen absolut passenden Schlusspunkt unter ihr rund fünfunddreißigminütiges Werk gesetzt.

Knife haben es mit ihrem Zweitlingsalbum geschafft, ihren Stil zu verfeinern und ihre Songwritingstärken herauszustellen. Für mich klingen die Songs ausgereifter und vielschichtiger als auf dem Debüt. Jeder Song hat eine enorme Durchschlagskraft und damit bleibt mir nur meine Bewertung zum Debüt zu erhöhen.

Wertung: 9,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen