POWER FROM HELL, WHISKEY RITUAL, MASTER’S CALL, ZWIELICHT, VOMIT DIVISION
Overhausen, Helvete – 09.02.2024
Heute Abend machen Power From Hell und Master’s Call im Rahmen der „Shadows Devouring Light Tour“ Halt in der Helvete. Zusätzlich dabei sind Vomit Division, Zwielicht, die ihr neues Album „The Aphotic Embrace“ veröffentlichen, und Whiskey Ritual. Los geht es mit den Bremern Vomit Division, die direkt Vollgas geben. Sänger Desmotes kreischt sich die Seele aus dem Leib und Songs wie „Cunts & Cocaine“ oder „Black Metal Bastards“ triefen vor Klischees. Das ist aber überhaupt kein Problem, denn das Publikum ist voll auf der Seite der Band. Als zweiten Song gibt es ein Misfits Cover von „Dig Up Her Bones“. Optisch macht die Band auch was her, denn an der Gitarre steht ein schmächtiger Cronos Verschnitt und am Bass ein Hüne, der dem jungen Mr. Violence von Gehennah ähnelt. Zum Finale hauen die Jungs „Panzerabwehr Rock ‚n‘ Roll“ raus und das Publikum geht ab.
Weiter geht es mit Zwielicht, die nach zehn Jahren ihr zweites Album „The Aphotic Embrace“ veröffentlichen und die Veröffentlichung heute mit einem amtlichen Konzert zelebrieren. Auf der Bühne werden Schädel und Knochen platziert, es wird Räucherwerk angesteckt und los gehts. LCF’s Saw an den Vocals, umgeben von den vier Ghouls an den Instrumenten, erschaffen eine stockfinstere Atmosphäre, die das Publikum in den Bann zieht. Zwielicht gelingt es, den traditionellen Referenzen im Black Metal gerecht zu werden, ohne sich in Monotonie zu verlieren. Hierfür verantwortlich sind die beiden Gitarristen M & N, die in den Songs immer wieder melodische, aber auch dissonante Nuancen setzen. Selbstverständlich wird das neue Album am Merchstand mitgenommen. Zwielicht sind für mich heute der Headliner und keine andere Band schafft es an diesem Abend, eine dunklere Aura zu verbreiten.
Als nächstes sind Master’s Call aus Wolverhampton dran. Die Band ist bereits seit elf Jahren aktiv, hat jedoch erst 2019 eine EP und letztes Jahr ein Album veröffentlicht. Optisch haben sich die Jungs am klassischen Black Metal Kleiderschrank bedient. Sänger John bestreitet das Konzert mit einer Maske, die mit okkulten Symbolen verziert ist. Die Musik ist leider sehr generisch und austauschbar. Teilen des Publikums gefällt der Auftritt dennoch außerordentlich gut. Für mich persönlich ist das leider nichts, da die Musik irgendwie von allem ein bisschen, aber nichts eigenständiges bietet.
Die Black Metal Ultras von Whsikey Ritual beginnen ihren Gig wie gewohnt mit einer Mischung aus „You’ll Never Walk Alone“ und den Geräuschen einer Straßenschlacht. Der Keller ist gut gefüllt und mit den ersten Songs von „Jetlag“ dreht das Publikum in den ersten fünf bis sieben Reihen auf. Pogo, Moshpit, Bierdusche, Randale. Whiskey Ritual liefern dafür den idealen Soundtrack. Dorian Bones hat selbstverständlich eine Sonnenbrille auf und pöbelt sich durch die Texte von Songs wie „Black Metal Ultras“, „Knock Out“, „True Escort“ oder „Satanic Commando“. Zum Schluss gibt es mit „Bite It“ noch ein G.G. Allin Cover und ich muss schleunigst vor die Bühne, um mich an den „Ausschreitungen“ dort zu beteiligen. Im Gegensatz zum letzten Mal, als ich Whsikey Ritual gesehen habe, hat mich der Gig heute vollends überzeugt!!!
Zuletzt betreten Power From Hell aus Brasilien die mit Kerzen dekorierte Bühne und geben ihre Interpretation von Black Metal zum Besten. Das Ganze ist wie immer sehr eingängig und kommt bei den Leuten, die noch da sind, gut an. Dennoch hat mir die Band besser gefallen, als sie noch räudigen Black/Thrash gespielt haben. Fünf Bands an einem Abend sind doch etwas viel und nach dem halben Set hau ich ab…
Autor & Pics: Matze Fittkau