OVERKILL, ANGELUS APATRIDA, ONE MACHINE

Geiselwind, Eventzentrum Strohofer, 12.09.2024


Am 12.09.2024 geht’s ab nach Geiselwind um sich Overkill im Rahmen ihrer Scorching the Earth Tour 2024 mit Angelus Apatrida und One Machine reinzuziehen. One Machine beginnen pünktlich um halb acht und sind mir bisher nicht bekannt. Trotzdem wird mal ein Ohr riskiert. Das Ganze klingt ansprechend melodisch thrashig. Schnell wird deutlich, dass der Gitarrensound und die Art der Melodien irgendwie bekannt vorkommen. Kein Wunder, denn an der Gitarre steht Steve Smyth, der bereits von Forbidden und Nevermore bekannt ist. Die Band ist gut gelaunt und hat mit Τάσος Λάζαρης einen sympathischen Frontmann, der frisurtechnisch ein wenig an Robert Smith von The Cure erinnert. Musikalisch ist das Dargebotene sehr gut, auch wenn am Ende nicht viel hängen geblieben ist. Trotzdem ein gelungener Start in den Abend.


Weiter geht’s mit Angelus Apatrida, die mir letztes Jahr beim Party San schon verdammt viel Spaß gemacht haben. Live kommt das Ganze im Club noch deutlich kraftvoller rüber als nachmittags auf dem Festival. Die vier Spanier prügeln ihr 45 Minuten langes Set authentisch durch und im Publikum gibt es erste kleine Pits. Die Stimmung wird durch Sänger Guillermo Izquierdo taktisch hochgepusht und man merkt ihm und der Band den Spaß an.


Um kurz vor halb neun wird die Bühne dann grün und das Intro von „Scorched“ dröhnt aus den Lautsprechern. Overkill betreten die Bühne. Am Schlagzeug ist der „Neue“ Jeramie Kling und den Bass übernimmt heute Speesy (ex-Kreator), damit D.D. Verni seine Schulteroperation weiter auskurieren kann. Jeder weiß, dass Overkill noch nie eine schlechte Show gespielt haben. Aber auf dieser Tour hat die Band eine ganz andere Power als sonst. Der Sound ist deutlich klarer & differenzierter als in den letzten Jahren. Bobby ist richtig gut bei Stimme, verschwindet nur sehr selten von der Bühne und schafft es auch, schrille Gesangsparts zu singen und nicht zu kreischen. Dazu das perfekt harmonierende Gitarrenduo Linsk und Tailer. Die Setlist kann sich auch sehen lassen denn neben den alten und neuen Klassikern sind mit „Deny The Cross“, „E.vil N.ever D.ies“, „Under One“ und „Necroshine“ auch Songs dabei, die länger nicht im Liveset der Band waren. Der Gig war viel intensiver und energiegeladener als Overkill eh schon sind. Ich vermute, dass es mit dem Schlagzeugspiel von Jeramie Kling zusammen hängt. Der Mann hat so einen unglaublichen Punch, der jeden Trigger überflüssig macht. Während des gesamten Sets ist das komplette Schlagzeug förmlich am Beben. Hammer Leistung! Das war das beste Overkill Konzert seit langem!

Autor & Pics: Matze Fittkau