NASTY SAVAGE – jeopardy room

Es gibt ja einfach Bands, da muss man nicht viel zu schreiben, um sie vorzustellen, oder ein Review einzuleiten. Eine dieser Bands ist Nasty Savage. Die Power / Speed / Thrasher aus Florida haben sich Mitte bis Ende der Achtziger mit Alben wie „Nasty Savage“, „Indulgence“ und „Penetration Point“ unsterblich gemacht. Gerade ihre energiegeladenen Live Shows sind bis heute legendär! Genau zwanzig Jahre ist die letzte Langrille um den charismatischen Fronter Nasty Ronnie her. Nach einem doch eher schwachen Vorgänger, wollen es die Amis nochmal wissen und werfen mit „Jeopardy Room“ ihr fünftes Full-Length in über vierzig Jahren holpriger Bandgeschichte auf den Markt.

Elf Songs purer Metal erwarten uns hier und nach dem spacigen Intro „Invocations“ gibt es mit dem Titeltrack auch direkt die Vollbedienung auf die Fresse! Nasty Ronnie beweist bereits früh auf diesem Album, was man auch mit stolzen zweiundsechzig Jahren am Mikro abreißen kann. Hier bleibt einem nur, sich am Sessel festzuschnallen, das Ohrenbluten zu ignorieren und zu genießen. Denn auch der Folgesong „Brain Washer“ ist eine mega Granate, die einem einfach nur eine feuchte Buxe beschert! Diese unbändige Energie und das nackenbrechende Riffing sind die helle Freude. Selbst ein okkult beginnender Song wie „Witches Sabbath“, bei dem John Tardy singt, ist eine Granate. Etwas gemäßigter, zumindest anfänglich, geht es bei „Aztec Elegance“ zur Sache. Aber auch hier dominieren im weiteren Verlauf mächtige Thrash Riffs, die einem buchstäblich die Birne wegschrauben. Auf eben diesem hohen Niveau geht es weiter im Text und ich ziehe mir nach diesem Durchlauf erstmal ne trockene Hose an…

Nasty Savage haben es mit ihrem fünften Werk zu Stande gebracht, ein unglaublich fettes Album zu erschaffen, was aber dennoch oldschool und damit einfach nur authentisch klingt. Achtet dafür mal besonders auf die Songanfänge… Für mich reiht sich „Jeopardy Room“ nahtlos an eingangs erwähnte drei Meilensteine der Band ein. Ganz unschuldig an diesem absolut fetten, speedy Thrashbrett ist auch sicher das neue Line-Up nicht, das sich Ronnie hier die letzten Jahre zusammengesucht hat. Hoffentlich müssen wir nicht wieder zwanzig Jahre bis zur nächsten Veröffentlichung warten. Aber wenn, ist es die Zeit auf jeden Fall wert und bis dahin dreht die aktuelle Scheibe weiter ihre Runden.

Wertung: 9,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen