MESSIAH – christus hypercubus

Messiah gehören zusammen mit Hellhammer/Celtic Frost und Coroner zu den bekanntesten und vor allem avantgardistischsten und einflussreichsten (hellvetischen) Hartwurstbands. Nach einer Sturm und Drang Phase während den 1980er Jahren und einer technisch anspruchsvollen Zeit in den frühen 90ern verschwand die Band im Anschluss abrupt komplett von den Bildfläche. Im Jahre 2018 wurden die Frühphasenalben via High Roller Records wieder veröffentlicht, bevor in 2020 das langersehnte und überzeugende Comeback Album “Fracmont” das Licht der Welt erblickte. Aufgrund der Pandemie konnte man das tolle Songmaterial nur limitiert live promoten. Im Herbst 2021 stieg dann völlig unerwartet der langjährige Sänger Andy Kaina aus und wurde später durch Marcus Seebach ersetzt. Marcus ist als Drummer und Sänger in mehreren Bands aktiv, u.a. mit seinem Bruder Michael bei Masquerade. Noch unerwarteter verstarb Andy Kaina am 04.11.2022 an den Folgen eines Herzinfarktes (R.I.P., 1969-2022). Die Band ließ sich von diesen Schicksalsschlägen nicht aus dem Konzept bringen und ist sowohl an der Livefront wie auch beim Komponieren von neuem Material aktiv. Da sich Drummer Steve beim Skifahren den Arm gebrochen hat und ein gutes halbes Jahr nicht spielen konnte, mussten viele Arrangements mittels Drumcomputer gemacht werden. Das nun vorliegende Album “Christus Hypercubus” war bereits im Laufe des Jahres 2022 komplett geschrieben und im Laufe des vergangenen Jahres fertig gestellt. Die Band wollte dieses Album aber zum 40-jährigen (!) Bandjubiläum veröffentlichen, so dass das Album am 01.03.2024 erschienen ist. 40 Years Of Thrashing Madness – unglaublich! Im Vergleich zum Vorgänger “Fracmont” sind die Songs generell härter und schneller ausgefallen, und natürlich stellt auch Marcus’ Gesang eine weitere signifikante Änderung dar. Vor allem live gefällt mir Marcus’ Stimme fast besser als jene seines Vorgängers. Zudem kann man den Songwritingeinfluss von V.O. Pulver erkennen, der gewissen Songs eine coole thrashige Note verleiht (siehe z.B. “Centipede Bite”). Das Album ist von V.O. Pulver druckvoll und transparent produziert worden und knallt amtlich aus den Boxen. Ich will grundsätzlich keinen Song hervorheben, weil das Album in seiner Gänze überzeugt und keine Schwachpunkte beinhaltet.

Wertung: 9/10
Autor: Steph Bachmann