HANDS OF ORLAC / THE WANDERING MIDGET – same (Split-LP)

Ein feines Schmankerl hat uns das italienische Label Cruz Del Sur Music in Form der Split-LP der inzwischen in Schweden residierenden Italiener Hands Of Orlac und den Finnen The Wandering Midget beschert. Hands Of Orlac sind vermutlich benannt nach einem Horrorstreifen aus dem Jahr 1924 in dem die transplantierte Haut eines Mörders einem Konzertpianisten namens Orlac eine düstere Zeit beschert. Hands Of Orlac bieten einen Longtrack, einen sechsminütigen Song und zwei Intros mit einem eher im Okkult/Retrorock verorteten traditionellen Doom-Metal, der eher spärlich und karg instrumentiert rüberkommt, aber eine düstere Atmosphäre erschafft. Der Gesang der Dame, die sich The Sorceress nennt, kommt dabei eher unaufgeregt, aber auch etwas unscheinbar rüber. Soundmäßig passt das ganz gut in die Blood Ceremony / Jex Thoth Schublade, vor allem weil hier und dort auch ‘ne Flöte für melancholische Farbtupfer sorgt. The Wandering Midget kommen mit nur einem achtzehnminütigen Song über die Ostsee geschippert und gehen dabei wesentlich härter, metallischer, aber auch melodischer zu Werke. Auf Zeitlupe runtergetakteter Epic Doom Metal, der sicherlich schon mal Reverend Bizarre oder Lord Vicar gehört hat und sich herrlich in Melancholie und Depressionen wühlt. Von Psychedelic sehe ich da keine Spur, aber die Herren scheinen Hawkwind Fans zu sein. Trotz epischer Länge gehen The Wandering Midget dynamisch und dramatisch genug an dieses Epos, dass trotzdem keine Langeweile aufkommt. Für Doom-Heads sicher eine lohnenswerte Anschaffung, zwei sehr unterschiedliche Bands mit vollkommen unterschiedlicher Herangehensweise an das Doom-Genre.

Tracklist:
01   HANDS OF ORLAC-curse of the human skull
02   HANDS OF ORLAC-per aspera
03   HANDS OF ORLAC-from beyond the stars
04   HANDS OF ORLAC-ad astra
05   THE WANDERING MIDGET-where we march the vultures follow

Wertung: 7,5/10
Autor: Bert Meierjürgen