Irgendwie ist es mal wieder höchste Zeit für eine volle Schippe Death aus dem Oldschoolgemenge. Um es vorwegzunehmen, mit dem Griff zum zweiten Album der Vancouvertruppe von Grave Infestation kann niemand etwas verkehrt machen. Nach langsamem Vorangetrampel und abgründigen Leads in Moll im dringend zu empfehlenden Opener „Living Inhumation“ sind Steigerungen zu erwarten, bis sich mit dem ersten Growlausstoß das Tempo verdoppelt. Zum panischen Solo im Abschlusspart gleich noch einmal. Sehr geil, so kanns losgehen. Jetzt sollte es schon jedem flüchtigen Reinhörer klargeworden sein, dass sich hier etwas Großes auftut. Bei mürbendem Tiefgeriffe nimmt die Leadgitarre niemals zu viel Raum ein; das Maß ihrer Präsenz wurde quantitativ korrekt gestreut. Die Shouts kommen von hinten, aber mit einer gehörigen Portion Hall. Gleich mit hohem Tempo reingeknallt kommt „Black Widow“, so stellt sich hier nicht jeder Song vor. Denn mit den Geschwindigkeiten wird gespielt, häufig gewechselt und auch mal runtergebremst bis in Doombereiche. Der Abschließer „Murder Spree“ ist da wieder so ein Beispiel, mit seinem mörderischen Solo zum Todesstampfrhythmus. Das Ganze Album macht einen unheimlich seriösen Eindruck, sollte als hoffentlich bald erscheinendes Vinyl eingesackt und in wilden Rotten abgefeiert werden. Könnte echt ein Anwärter auf ein Album des Jahres werden. Schade nur, dass die Kanadier auf ihrer anstehenden Tour den Norden unserer Republik nur streifen.

Wertung: 9/10
Autor: Joxe Schaefer