PAGAN ALTAR – never quite dead
„Never Quite Dead“. Wenn ich den Namen Pagan Atar lese, bekomme ich direkt Gänsehaut. Warum? Keine Ahnung. Diese Band ist jedenfalls fast so alt wie ich selbst. Gegründet 1978, hat diese Band schon mindestens genauso viele Krisen durchgemacht, wie die Welt. Hier mal einige beeindruckende Zahlen: So haben Pagan Altar ihr Debüt erst ganze sechzehn Jahre nach der Aufnahme veröffentlicht. Ebenfalls beachtlich, dass die Londoner achtundzwanzig Jahre pausiert haben, bevor sie ihr Zweitwerk auf den Markt hievten. „Lords Of Hypocrisy“, so der Name, wurde mit Lobeshymnen überschüttet und so entschieden sich die Insulaner einfach mal weiter zu machen und den damaligen NWoBHM Boom zu nutzen. Auch die Nachfolgewerke schlugen ein wie eine Bombe. Der Tod des Originalsängers Terry Jones im Jahre 2015 war ein weiterer herber Rückschlag für die Band. Ganze zwei Jahre dauerte es, bis man in dem US Amerikaner Brendan Radigan (u.a. Savage Oath, Sumerlands, ex- Magic Circle) einen passenden Nachfolger gefunden hatte. Leider war es mir nie vergönnt, Terry live zu erleben, so habe ich keine Vergleichsmöglichkeit, aber für mich passt Brendan einfach zu 120% als Fronter in diese Heavy / Doom Band der Extraklasse. Puh, bei dieser Band ist die Einleitung nur mit dem Nötigsten länger, als das Review selber – egal. Falls ihr also noch an Bord seid, geht es nun los mit dem sechsten Werk dieser britischen Ausnahmeband.
Schon der erste der acht Songs „Saints And Sinners“, der mit einem dezenten Hammondorgel-Teppich unterlegt wurde, ist ein absoluter Kracher und meine Meinung über den charismatischen Brendan wird hier direkt bestätigt. Einfach, aber sowas von mitreißend diese Nummer. Das Quartett weiß einfach, wie man geile Songs schreibt. Der Folgesong „Liston Church“ ist eine mega Heavy / Doom Nummer, die direkt, natürlich Dank des Gesangs, unter die Haut geht. Was für ein Gefühl in der Stimme und dazu die epischen Gitarrenparts, einfach genial. Weiter geht es mit dem tiefgehenden „Madame M’Rachel“, der zum Träumen und Genießen einlädt, denn er Song kommt mit sehr, sehr leisen Tönen aus. Danach wird man mit dem zweiten Teil des Songs, „Madame M’Rachel’s Grave“, aus der Traumwelt gerissen, aber auf eine angenehme Weise. Etwas aus der Art fällt der countrylastige „Westbury Express“ nach dem schleppend, düsteren „The Dead’s Last March“. Das ergreifend, gefühlvolle „Kismet“, mit seinen über neun Minuten Laufzeit, ist eine schöne, aber schwere Abschlussnummer, bei der man nochmal die Augen schließen und sich treiben lassen kann. Was für ein mitreißender Song und ein mehr als würdiges Ende.
Für mich sind und bleiben Pagan Altar einfach eine Klasse für sich, was die Jungs mit diese Album einmal mehr unter Beweis stellen. Keine andere Band aus diesem Genre schafft es, solch großartigen Hymnen zu schreiben und rüberzubringen. Schon jetzt steht „Never Quite Dead“ ganz weit oben in meines Jahres Top-Ten
Wertung: 9,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen
Label: | DYING VICTIMS PRODUCTIONS |
VÖ-Datum: | 25.04.2025 |
Running Time: | 38:12 |
Format: | CD, Vinyl, Mp3, Tape |
Erhältlich bei:
Idiots Records