HELLISH WAR – defender of metal

Zwar hört man schon Keyboards im Intro, jedoch untermalt das eine gewisse Theatralik und man erkennt im folgenden Anthem sehr deutlich, dass bei diesem Fünfer aus Sao Paolo der ursprüngliche Heavy Metal sehr groß geschrieben wird. Speed ist schon mal ein Anwendung findender Begriff, der zumindest anfänglich ins Schwarze trifft. Dass wechselt sich mit manowarmäßigen und rippenden Geriffe ab, wo das Midtempo regiert. Immer wieder fallen aussagestarke Gitarrensoli ins Gewicht, welche die Maiden-Fraktion bedienen, und das sowohl im treibenden Titeltrack und Intermezzi. In langsameren Phasen der Epen “The Sign”, dem obermelodischen “Sacred Sword” (hat etwas von “Ravenlord” im Chorus) und dem finalen “The Law Of The Blade”, alle zwischen sieben und zehn Minuten Länge, sind Keyboards deutlicher hörbar, jedoch ließ man ihnen ganz sicher keine Führungsrollen zuteil werden.

Bei allem Lob sei auch etwas Kritik angebracht. Der Sound der fünf Brasilianer ist klar und kommt ohne Hochglanz aus. Jedoch knallt das Schlagzeug mit klackernder Bassdrum und steriler Snare etwas zu dominant, ist bei gebotener Songqualität und passendem Gesamteindruck aber verschmerzbar. Inzwischen sind die im Jahre 1995 Gegründeten bei Pure Steel Records untergekommen und haben schon mal auf dem Swordbrothers Festival gespielt. Wer sich bereits mit ihrer Neuzeit beschäftigt hat, sollte auch einen Schritt weiter zurück zu den Wurzeln wagen und sich dieses Debütalbum reintun, welches sich in allen Belangen lohnt, denn es hält höchste Niveauebenen über siebzig Minuten (!) und kommt noch ohne Ohoho-Chöre und Attacken der Doublebass aus. Und vor allem muss man nirgends skippen.

Note: 8/10

Autor: Joxe Schaefer

Label:MEGAHARD RECORDS
VÖ-Datum:2001
Running Time:72:36
Format:CD

Erhältlich bei:
Idiots Records, Dortmund