EPITAPH – claws

Nee, es geht hier nicht um die deutsche Krautrock-Band namens Epitaph aus den 70ern … und Metal-Archives verzeichnet auch gleich einen ganzen Batzen Bands (über 20) mit dem Namen Epitaph, aber naheliegend, dass es bei diesem Namen heute aber mal um eine Doom Metal Band geht. Epitaph kommen aus Italien, genauer gesagt aus Verona und legen mit Claws ihren zweiten Longplayer vor – und dieser watet knietief in Pentagram-Fahrwassern, bietet aber wesentlich mehr als nur ein schnöder Rip-Off zu sein. Ein Hauch Epik durchzieht irgendwie alle Songs auf Claws und die New Wave of British Heavy Metal hat Ihre Spuren vor allem im Gitarrenspiel hinterlassen. Apropos Gitarren, diese klingen herrlich crunchig, abwechslungsreich und durchgehend melodisch. Sänger Emilianos klare Stimme bietet reichlich Theatralik, dass auch die Epic Doomer mit Epitaph etwas anfangen können sollten. Fünf Songs zwischen fünf und elf Minuten gibt es auf Claws zu hören und diese sind sehr abwechslungsreich gestaltet. Mein Favorit ist “Waco The King”, der zweite Song, der mit deutlich über acht Minuten Länge ins Ziel geht und am Anfang knackige NWoBHM Gitarren bietet und am Ende Bathory-artige Chöre zum besten gibt – vielleicht der Song, der die Stimmung und Atmosphäre von Claws am besten zusammenfasst. Punktum: Epitaph hauen mit Claws eine verdammt starke Scheibe raus, die Doomern jedes Couleurs ansprechen sollte, da die Italiener es geschafft haben, eine ganz eigene Note zu entwickeln. Stark.

Tracklist:
01  Gossamer Claws
02  Waco The King
03  Sizigia
04  Wicked Lady
05  Declaration Of Woe

Wertung: 8,5/10
Autor: Bert Meierjürgen