MASTERS OF DISGUISE – alpha omega

Das zweiminütige Intro setzt auf ansteigende Melodien wie “The Ides Of March” oder “The Hellion”, nur nicht ganz so theatralisch, dafür aber sehr beeindruckend. Immer schön, wenn eine Band sich die Mühe macht, die Einführung selbst zu zocken, statt auf Synthies oder Einspieler zu setzen. Offensichtlich sind bei den Protagonisten auch im Jahre 2017 noch hohe Geschwindigkeiten angesagt, dass der Begriff Speed noch immer seine Berechtigung hat. Es wird reichlich Druck gemacht und teutonische Bauarten schimmern in den elf Tracks immer durch. Was die Hessen mit Savage Grace noch gemeinsam haben, ist der Bandname, benannt nach deren erstem Album. Leise Töne zum Sechsminüter “Shadows Of Death” nehmen das Tempo raus, und dann marschiert das Ding straight und mitreißend durchs Midtempo, Hammer. Das Titelstück nimmt tempomäßig noch mehr Fahrt auf, scheint auch einen Melodieüberschuss bekommen zu haben und Alexx liefert schwindelige Höhen. Der Mann bringt überhaupt grandiose Vocals, für mich derzeit seine beste, weil eigenständigtse Band. Wer nun wegen Alex’ Engagement als Sänger bei Bonfire befürchtet, dass man die Masters nicht allzu oft live sieht, wird hoffentlich Unrecht haben. Mit elf Tracks war der Fünfer gar nicht faul, was die Members auch mit ihren anderen aktuellen Bands Roxxcalibur, Trance und Abandoned schon nicht sind. Das dritte Album bekam ein grelles Cover verpasst, das mal ganz ohne Knutson auskommen muss. Der taucht aber im Titel “Knutson III: Nemesis (I Am The Law)” auf. Die weibliche Stimme in dem Song stammt übrigens von Mrs Coldsmith, die ihren Kalli wohl grad im Studio besucht hat, um den Workaholic mal wieder vor die Augen zu kriegen. Kalli Coldsmith ist der Mann, der die fetten Letter CDFV auf seiner Explorer hatte, sich hier erwartungsgemäß ein paar schlanke Soli rausschraubt und mal wieder in seinem Kalliphonia Studio der Produktion annahm, für die bislang beste Masters Platte übrigens. Das Exciter Cover “Blackwitch” zu bringen ist ja mal der Oberburner, ausgerechnet eines meiner Favoriten der Kanadier. Deklariert als CD Bonustrack ein Grund mehr, sich den Silberling aus ihrem Webshop jetzt schon zuzulegen, auch wenn es das Teil hoffentlich bald auch auf Vinyl gibt. Bis dahin muss die CD genügen, die es hier zu bestellen gibt.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer