STAHLSARG – mechanisms of misanthropy

Etwas neue deutsche Härte, etwas Industrial gefällig? Ja? dann seid ihr hier definitiv falsch! Auch wenn dieser Vierer sich den Namen Strahlsarg gegeben haben, geht die musikalische Richtung keineswegs zu Rammstein und Konsorten. Ohne Schwierigkeiten setzt sich dafür schon der Opener “Raise The Dead” ein, der ein brachiales Black Metal Ding geworden ist. Die Grenzen zum Death Metal sind so weit offen, dass man sie im Verlauf der Platte gar nicht mehr suchen will. Vielmehr bedienen sich die Briten an der alten Schule und lassen längst nicht so viel Moderne einfließen wie ihre Landsleute von Cradle Of Filth, obwohl ein Vergleich mit ihnen nahe liegt. Ketzerisch kaltes Gekeife und tiefe Leads schieben sich markant dazwischen, ohne dass die Einheit aus Suffolk (aha!) dabei an Gothic und Symphonic zu denken vermag. Durch Songlängen von über fünf Minuten erreichen sie zwar eine stattliche Gesamtspielzeit, doch die zehn Tracks fühlen sich eher wie kleinere Monumente an, als wären sie kompakt statt episch. Da zeigt sich das eingängigere “A Will To Endure” als ein gutes Beispiel. Mit der Produktion liegt man im oberen Undergroundbereich und sollte so auch Kritiker ansprechen. Für die optische Umsetzung ihres Sounds hatte Simon Bossert die entsprechenden Ideen.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer