DEVASTRUCTION, METHHEAD, LASERPOPE

Dortmund, Blackend, 20.01.2018


Drei Bands, dreimal auf die Fresse. Der Beginn sollte heute schon um 19:30 Uhr sein, doch daraus wird irgendwie nichts. Den Anfang machen erst um 20:06 Uhr die Dülmener Laserpope. Begleitet von ungewollten und gewollten Rückkopplungen bekommen die zahlreich Anwesenden tightes Thrashgeprügel im Uptempo auf die Lauscher. Core ist mit drin, Crossover auch und ein nicht unerheblicher Spaßfaktor. Ihr Shouter ‚Peanut‘ trägt ein Terror-Shirt, klettert in seiner Performance auf Anhöhen und seinem bekundeten Wunsch, dass jetzt alle saufen sollen, wurde entsprochen. Die lustigen Gestalten, die im Vorfeld zu Laserpope allerhand namensändernde Ideen zu äußern wussten, verstummten nach dem kurzen Auftritt von 25 Minuten. Mal abwarten, wann wir die Band wieder live sehen werden.


Als nächstes sind Methhead aus Haltern am See dran. Dieser Vierer liefert reineren Thrash Metal, wie er bereits mit dem ersten Album „Escape From Reality“ gezeigt hat und dessen Titelstück heute natürlich mit im Programm steht. Thrash geht im Pott immer, also kommt aus der Menge zu hellem, uncleanen Gekrächze, Sägeriffs und gediegenen Melodien noch mehr Zuspruch. Ihr Gitarrist und Shouter muss nach „The Leaving Hands“ erstmal die Gitarre wechseln, dann fordert er von der Audienz noch mehr Action ein und man gewinnt zu „Paranoid Run“ an Bewegungen und Mähneschütteleien in der Audienz. Mit einer Speedversion des wohlbekannten Anthems von Angel Witch, einem Highlight der NWOBHM, sorgen Methhead heute Abend für beste Stimmung und werden mit vierunddreißig Minuten den längsten Auftritt aller Bands hingelegt haben. Verdient, denn den Umbau vor ihrem Auftritt absolvierten sie in Zeiteskürze.


„Bleibt das Licht an oder ist das so normal?“ Nicht ganz unberechtigte Frage vom Fronter der finalen Band heute Abend, denn an der Kneipenbeleuchtung wurde nichts geändert. Für das Quartett aber kein Problem, denn die Unneraner Devastruction sind keine Grünhörner. Natürlich zocken sie auch Thrash Metal und nichts anderes lässt der Titel ihrer ersten EP „Alien Thrash Force Attack“ erwarten, erschienen im vergangenem Jahr. Mal sehen, wie sie die Basslast ihrer EP hier im Blackend rüberbringen, an ihren Auftritt auf dem Stadtfest in Unna vor zwei Jahren erinnere ich mich kaum. Helle Keifvocals und Backshouts werden mit mehr Straightness, einem Plus an Druck und weniger Melodie dargebracht. Das verursacht gut Getöse und Gebange vor der Bühne, sehr zur Freude auf allen Seiten. Einen letzten Song können sie nicht mehr Spielen, denn um Punkt 22:00 Uhr fällt die Schranke. Coole Sache das, ein starker und sehr gut besuchter Konzertabend bei freiem Eintritt, und das bei Parallelveranstaltungen bis nach Werl, wo grad die Lokalmatadore McDeath spielen …

Autor & Pics: Joxe Schaefer