PRIMORDIAL – exile amongst the ruins
Primordial aus Irland mit Ihrem neunten Longplayer – ich muss zugeben, dass ich wenige Platten so erwartet habe wie die neue Scheibe der sympathischen Iren mit dem sehr düsteren eigenen Sound. Ging es auf den letzten Scheiben meist sehr episch zu, mit vielen “Fistraiser”-Songs und viel Futter für den klassischen Headbanger, kommt “Exile Amongst The Ruins” fast ein wenig introvertiert daher – bis auf die überraschenden Blastbeats im Opener “Nail Their Tongues” und die postpunkigen Uptempo-Beats in “To Hell” or “Hangman” geht es eher atmosphärisch, düster und fast schon fragil für typische Primordial Verhältnisse zu. Keine Frage, die Iren bleiben ihrem folkig angehauchtem (Dark- oder Black-) Metal-Sound treu, dennoch wirkt das Album nachdenklicher und emotionaler. Dafür ist es im Vergleich zu dem sehr direkten “aus einem Guss” Brocken “Where Greater Men Have Fallen” wesentlich dynamischer und kommt unvorhersehbarer daher. Der Sound ist etwas cleaner, was aber zu den aktuellen Songs wesentlich besser passt, als es der dreckig-direkte Sound des Vorgängers tun würde. Trotzdem bietet “Exile Amongst The Ruins” wieder jede Menge großartige Refrains, tiefgründige Lyrics und reichlich Gänsehaut-Momente, die ich auf einigen der so hochgelobten Metal-Alben der letzten Monate deutlich vermisst habe. “Exile Amongst The Ruins” ist weniger direkt als die letzten Alben und muss sich aber sicherlich etwas mehr erarbeitet werden, was sicherlich auch an Songlängen zwischen fünf und zehn Minuten liegt. Großartige Platte, die sicherlich das Potential hat, in den Jahresbestenlisten weit oben mitzuspielen. Man darf gespannt sein, welche Songs dieser Platte sich so in das Live-Set der Band mogeln können …
Wertung: 9,5/10
Autor: Bert Meierjürgen
Label: | METAL BLADE |
VÖ-Datum: | 30.03.2018 |
Running Time: | 65:33 |
Format: | CD, Vinyl, Mp3 |
Erhältlich bei:
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