NINE-T-NINE

Hamburg, Downtown Blues Club, 03.08.2018


Mancher Metaller hat ja bekanntlich auch seine “weiche” Seite, in der er dann rockige, aber melodische gefühlvolle Töne bevorzugt. Eben solch eine Scheibe geriet mir 2009 als Promo in die Finger. Markant waren die unverwechselbaren Voices von Shouter Sharky, Corina Elvers, Oliver ‘Turner’ Sztukowski und natürlich die Melodien der Songs, welche echt unter die Haut gingen. Nach dem ersten “Wow” damals, erwies sich der Silberling mit Namen “Keep The Flame Alive” für mich als echtes Juwel des AOR/Melodic Genres, bis heute! Sie selbst sehen sich gut aufgehoben bei Fans von Survivor, Bon Jovi, Foreigner, Journey etc. Zur Zeit wird im Studio die neue CD produziert, sie soll im Herbst 2018 veröffentlicht werden.


Nun, nach langer, langer Wartezeit bietet sich mir endlich die Gelegenheit, die siebenköpfige Hamburger Amateurband (sechs Kerle und eine Lady, s.o.) einmal live zu sehen. Für mich als Ruhrpott Rocker eine echte Herzensangelegenheit. Der kleine “Downtown Blues Club” im Hamburger Norden lockt immerhin geschätzt so um die zweihundert Fans bei krassen Hochsommertemperaturen an. Vorweg, es gibt zwei (!!) Sets zu hören, einmal elf Songs und nach einer kurzen Pause noch einmal ganze 15 Songs, für schmale zehn Euro Eintritt wohl gemerkt. Was nun kommt, ist ein Mix aus den tollen alten Songs und neuem Material, aufgelockert mit einigen Coversongs wie “Since You´ve Been Gone” (Rainbow), “Here I Go Again” (Whitesnake) oder “Davy’s On The Road Again” (Manfred Mann), um nur ein paar davon zu nennen. Es fällt mir echt schwer, irgendeinen Titel hervorzuheben, denn alles ist klasse. Eingespielt und so professionell arrangiert wie es sonst nur die Großen hinbekommen. Songs wie “Sandy”, “Caught In A Trap”, “The Way You Touched Me” werden vom Publikum ganz besonders gefeiert. Die alten Songs eben… Extrapunkte gibt es für die Ballade “Can You Feel All The Days”, Gänsehaut pur, eben auch dank Sharky´s unverkennbarer Stimme.


Aber auch Neuere (für mich neuere, da ich sie bislang nicht kannte) kommen gut an. Ob Guitar-, Keyboard- oder Schlagzeugsolo, alle sind gut getimed und nicht so irre lang, sind quasi das i-Tüpfelchen, eingebunden in ein Songrepertoir, welches passender nicht hätte sein können. Einen Vorgeschmack auf den neuen Tonträger gibt es allemal, nur welcher der Songs dort letztlich landet, wer weiß? Ich hoffe doch alle. Die ganze Band hatte einen solchen Spaß bei dem Gig, was jeden der Gäste zum Mitfeiern animiert. Und Frontmann “Sharky”, die Voice der Band, tut sein übriges dazu. Am Schluss des Gigs gibt es natürlich noch eine ausgedehnte Zugabe, welche mit dem Klassiker “Jump” (Van Halen) ein würdiges Finish findet. Bin dann mit nem breiten Grinsen im Gesicht und noch geflasht von einem echt langen, tollen Konzertabend Richtung Heimat.

Setlist 1:
01   Still The Same
02   Sandy
03   Stronger
04   Since You’ve Been Gone
05   Home Alone (+Acoustic Guit.)
06   The Crossing
07   Through The Storm
08   Caught In A Trap
09   Knockin´On Heavens Door (Acoustic)
10   The Way You Touched Me
11   Baby, Thats Rock ‘n’ Roll

Setlist 2:
01   Light My Life
02   Here I Go Again
03   How Long
04   Can´t Pay For Love
05   Can You Feel All The Days (+Acoustic Guit.)
06   Hot Greek Summer Night (Acoustic)
07   Give It Up
08   Long Way
09   Davy’s On The Road Again
10   My Way -full Version-
’11   Bad Case Of Lovin’ You
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12   Sonne In Der Nacht
13   Midnight
14   Take Me Away
15   Jump

Autor & Pics: Stefan McSleaze