GRAVEBORNE – 1918

Gemäß des Plattentitels ist das jetzt einhundert Jahre her. Der Fünfer bringt eiskalt scheppernden Black Metal und erscheint insgesamt wesentlich kerniger zu sein, als bei vielen ihrer Genremates. Die volle kalte Schippe wird von der fülligen Produktion transportiert, da darf man auch mal einen warmen Bass hören, solange die Gitarren am Frostbiss nagen. Und eben diese kratzigen Riffs entfesseln Songs wie “Jääkärin Tie” und “Vaiti”, und ab geht die viel zitierte Post. Erstgenannter lässt sich sogar von einer Mundharmonika zu Grabe tragen, welches mal als ein überraschender Fakt bezeichnet werden darf. Okay, das kurze Akkordeon in “Valkokaarti” kommt noch befremdlicher, doch das ist nun zu viel des Guten und hätte fehlend mehr gepunktet. Sonst geben die Finnen voll auf die Fresse, und zwar nach den Regeln der alten Schule. Schon ziemlich gut, stellenweise aber auch etwas zu weit übers Ziel hinaus. Daran ändert auch die kleine Glocke im deutlich gebremsten “Kuoleman Kellot”
nichts. Ein ganzes Album voll von ihrer extremen Schelle wäre der Burner gewesen, an die verhältnismäßig zu zarten Slowparts oder an das zum Schunkeln einladende “Tuomittu” muss man sich gewöhnen und vor allem Bock drauf haben.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer