ODIOUS DEVOTION – same

Bereits das überlange Intro davor war schon fies, dunkel und bedrohlich, aber der Zehnminüter “Morphosis” setzt dem noch einen drauf. Übrigens gleich schon der erste Anspieltipp. Fettes Geradeausgeprügel legt sich angenehm in die Breite aus und kann süchtig machen. Trotz hoher Sounddichte kommt in der nicht ganz undergroundigen Produktion, welche die ganze Kälte und erforderliche Gewalt rüberbringt, jedes Einzelteil deutlich hörbar rüber. Das sind in erster Linie mal die irren Leads, die weite Flächen veredeln und sich einfach so hinter die Hirnrinde brennen. Also rechnet man schon von Beginn der Scheibe an, dass im weiteren Verlauf nix mehr schiefgeht. Wenn hier überhaupt irgendwas überrascht, dann die entspannenden Synthies, die über sieben Minuten das gleichmäßige “Stagnant” und das Outro ohne Saitenhilfe ausmachen. Ohne diese wäre es allerdings auch gegangen und dann zu 100% oldschool gewesen. Oftmals im Black Metal bekommt es der Fan mit Personalverschleierungen zu tun, weil ja die Mucke im Vordergrund stehen soll und nicht die Bandmembers. Kann man jetzt finden wie man will, auf jeden Fall liegt der Verdacht ziemlich nahe, dass hier Haudegen mit reichlich Erfahrung wirken, denn die ganze Scheibe wurde in allen Belangen sehr professionell, trifft ohne Durchschnittliches voll ins Mett und bleibt deswegen auch gleich im Player. Möglicherweise sind diese acht obergeilen Tracks auf ihrem ersten und selbstbetitelten Album von Finnen, irgendwann wird es rauskommen …

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer