CHROME WAVES – a grief observed

Unter dem Banner Chrome Waves tut sich eine weitere Zusammenkunft von Musikern auf, Black Metal etwas moderner zu performen. Sanfte Klänge einer Akustikgitarre zu sphärischen Synthies machen den Start und eine breitere Soundmacht lässt nicht lange auf sich warten. Ohne gleich die oberste Härte- oder Tiefenschicht bedienen zu wollen, setzen die Jungs aus Chicago lieber auf gedrückte Stimmungen und breitere Soundflächen. Nicht nur im Titeltrack tauchen melancholische Streicher auf. Dazu vermisst niemand höheres Tempo, allerdings sind marschierende Uptempi wie die amtliche Abbangphase im Opener “Burdened” schon megaklasse, oder der zügigere Lostreter “Predatory Animals”, mit fast fünf Minuten übrigens das kürzeste Stück auf der Scheibe und durch seinen treibenden Rhythmus und dem eingängigen Solo gleich ein Anwärter für einen kleinen Hit. Die härteste Zutat sind die intensiven Growls, die sich gern mit klaren Gesängen abwechseln, die wiederum auch gerne im Chor auftreten. Weil das alles ziemlich professionell erscheint, sind hier sicher ein paar Fachleute am Werk. Und die haben Historien in Bands wie Apostle Of Solitude, Nachtmystium und Abigail Williams vorzuweisen. Diese sechs Tracks auf ihrem erstes Album können durch Abwechslungen nicht als langweilig in Erscheinung treten.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer