DOGS FOR BREAKFAST – suiru

Den, der erstmal an dieser Scheibe ohne Interesse vorbeiläuft, kann ich sehr gut verstehen. Welcher Oldschooler, welcher Undergrounder oder gar Krachfetischist bleibt an einem Coverartwork mit einem Gesicht in Herbstfarben stehen? Außerdem lockt der Bandname keinen Metaller mit dem Herz an der richtigen Stelle zum Plattenregal. Und Hundefreunde schon mal gar nicht. Und wenn man dann doch mal rein hört, gibt es eine Überraschung. Und es ist nicht, dass volle Riffgitarren sludgemäßig braten, ungestümes Gebrüll kotzröhrt und vor allem auch sonst schön draufgehauen wird. Dass Schrägen und Rückkopplungen natürlich voll gewollt sind, weil die Frühstückscaniden möglicherweise alles und jeden hassen und in Phasen ohne Drums und Gitarre der Bass fett und ohne Ende weiter brummt. Oder, dass sich gleich fünf Label um diese Veröffentlichung kümmern.

Sondern die Überraschung ist einfach, dass diese Wutausbrüche ziemlich gut munden. Sogar auch dann noch, wenn die Vocals leiser geröchelt werden oder es wirklich mal gebremster oder zarter wird. Und weil das alles so ziemlich gut wirkt und funktioniert, kann man sich auch schon mal die Teilbeschreibung ‘Core’ gefallen lassen. Aber wirklich nur mal ausnahmsweise. Als eine noch größere Überraschung entpuppt sich, dass dieses Trio seine Herkunft mit Italien angibt, da wo sonst alles schön ist.

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer