INTO COFFIN – unconquered abysses

Diesmal hauen die drei Finsterfürsten aus Marburg noch fetter ins Mett. Allein schon die nackten Fakten dieses Zweitwerks mit denen des drei Jahre alten Debüts „Into A Pyramid Of Doom“ verglichen, zeigt das erstmal mit zwei Vierzehnminütern und zwei Dreiundzwanzigminütern wesentlich längere Songs auf. Diese vier Songs reichen für eine Gesamtspielzeit von majestätischen fünfundsiebzig Minuten. Die Farbgebung des Coverartworks haben sie von Schwarz-Weiß auf Dunkelrot geschaltet. Auf die Ohren drücken breite Felder der Hoffnungslosigkeit und der Vernichtung. Alles kommt von weiter unten und nichts drängt sich in den Vordergrund. Aus unterster Sohle lassen die Hessen Tiefenlastigkeit und garstiges Gedresche miteinander Schindluder treiben, was beim Hörer Schwindel und Bierdurst (in dieser Reihenfolge) erzeugen kann. Was es bei Into Coffin besonders interessant macht, sind der plötzliche Wechsel von doomigen Schleppereien zu extrem hohen Tempi, die dann plötzlich wieder völlig runterfahren. Das kann „Catacombal Echoes From AB.ZU“ sehr häufig hintereinander. Sonst ist das hauptsächlich Doom, was gespielt wird; die Extremen darin werden aus anderen Bereichen geholt. Dabei findet mehr Death als Black Berücksichtigung, was beispielsweise das Quasi-Titelstück „Unconquered Light Of Nothingness“ ausmacht. Anspieltipp sind alle vier Tracks, denn keiner stinkt ab und alle setzen erhabene Duftmarken. Genau das Richtige, um anderen Dorfbewohnern zu nächtlicher Stunde ein deutliches Lebenszeichen zu senden.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer