ABYSSIC – brought forth in uniquity

Es ist der Morgen eines Sonntags und noch nicht einmal Mittag, da gönnen wir uns doch mal etwas Death Metal zum ersten Kaffee. Die Wahl fällt auf Abyssic, die gerade mit ihrem dritten Album eine Scheibe vom Kuchen abbekommen wollen. Jeder der fünf Members hat eine lange Liste von Betätigungsfeldern in seiner Historie. Ein klassisches Intro mit Dramatik zieht sich mit Streichern bis tief hinein in den Opener „Cold As Winter Storm“ und durch diesen hindurch. Das hört nicht auf und es kommt noch vereinzelt ein Piano dazu. Ganz schön pompös aufgepustet und es entsteht so etwas wie neuzeitlichere Black Metal Stimmung. Allerdings laufen die Norweger mehr unter symphonischem Death und Doom, wie man im Laufe der Songs erkennen darf. Das allwissende Onlinelexikon und der Beipackzettel bestätigen das. Letzterer besagt aber auch, man solle das Unerwartete erwarten, und das ist den Skandinaviern auf jeden Fall schon mal gelungen. Damit ist aber nicht gemeint, dass der Oldschooler nicht bedient wird, sondern man habe diesmal von allem etwas mehr auf die Platte gepackt. Zu langsam ist schon mal gar nichts, denn angepeilt wurden mehr so Midtempi. Tiefere Growls wecken irgendwie Vertrauen, auch der klare und raumfüllende Sound kredenzt wohlige Wärme. In dieser Machart kann der Fünfer richtig Getöse verursachen, und der sicher folgende Umschwung zum entspannteren Part scheint in „Djevelens Lys“ besonders krass zu sein. Das Monument des Albums kommt zum Schluss. Das Ding ist der Titeltrack und bringt über achtzehn Minuten auf die Waage, aber keinen wirklichen Aha-Effekt. Den einen richtig großartigen Song, den man sofort noch einmal hören muss, haben wir nicht entdeckt, dafür kommen die fünf stark atmosphärischen Tracks wie aus einem Guss und sollten Fans dieser Klänge schon ummanteln können. Der Oldschooler schwenkt nach diesen fünfzig Minuten lieber um und lässt sich von der neuen Outre Tombe vermöbeln.

Wertung: 6,5/10
Autor: Joxe Schaefer