ABYSSIDIOUS – murk and malice (EP, Demo)

Ja, so fängt ein Tag doch gut an, wenn man beim Durchhören der Neuerscheinungen erwartungslos an etwas völlig Unbekannten kleben bleibt. Da war klar, dass sofort ein paar Zeilen zu Abyssidious geschrieben werden müssen. Diese fünf kalten hier vorliegenden Egoentschleuniger kratzen angenehm schattig und fernab jeglichem Hochglanzes aus den Speakern. Hallige Schrägen und Disharmonien sind ebenso gesetzt, wie dünne ketzerische Brüllereien. Im Titelstück sind es mal sprechende Stimmen aus der Versenkung und danach bringen die einsetzenden Riffs alles wieder in die Spur, deren rohes Geschraddel auch als solches wirkt. Und die entstehenden Atmosphären können darin noch einmal Fahrt aufnehmen und die Zeremonie verschlimmern. Dazwischen tauchen gefährliche Leads auf, als würde aus der Distanz ein ganzes Orchester Alarm machen. Die definitiv einfache Produktion kann alles tief unten belassen und nichts in den Vordergrund stellen oder gar vermatschen. Zwar hätten wir uns das Coverartwork viel farbloser vorstellen können, doch das wäre nun Meckern auf hohem Niveau. Wenn diese fünfunddreißig Minuten nicht auf die Psyche gehen, dann weiß ich auch nicht. Absolut empfehlenswertes Debüt der Briten. Das ist mal ein wahrlich abwechslungsreiches Oldschool Blackmetalalbum, das im eng gesteckten Rahmen bleibt und dabei zu jeder Sekunde die Aufmerksamkeit des Konsumenten hat. Daher muss man kein Prophet sein, um feststellen zu können, dass dieses limitierte Tape das Zeug für ein Undergroundlabel hat. Sollte die Zielgruppe wider Erwarten noch immer skeptisch sein, kann sie sich die volle EP auf Youtube reinziehen!

Wertung: -/10
Autor: Joxe Schaefer