ACID REIGN – the age of entitlement

Intros dürfen nicht zu lang sein, sonst hat man schon den Bock auf die Scheibe verloren, bevor es überhaupt losgeht. Immerhin spielen die Thrasher aus dem Brexitland ihres für den dritten Longplayer selbst, da schaut man für diese zweieinhalb Minuten nicht so auf die Uhr. Außerdem steigt das bereits als Single ausgekoppelte “The New Low” sehr anständig ein und die Snare knallt schön in der Transparenz des Sounds. Außerdem findet die Leadgitarre noch genügend Raum, sich bei einem Solo wie in “Hardship” auszutoben. Für die acht Minuten von “Within The Woods” wird es dann mal ernster, Acid Reign können es also auch episch. Für viele ging die Geschichte des britischen Thrashs schon vor Onslaught mit Atomkraft und Savage los. Auch Acid Reign haben ihre Wurzeln in den Achtzigern, allerdings deutlich nach Abebben der NWoBHM. Außerdem schwingt alles recht fröhlich und unbedingt eindeutig wie bei The Offspring, kommt aber wegen des mitschwingenden Funanteils und der Belladonna-Shouts von Vocalist ‘H’ eher nach Anthrax. Der Mann ist einzig verbliebenes Gründungsmitglied und scharte eine komplett neue Band um sich, ist auf der Insel auch als Stand-up Comedian unterwegs und nennt sich dabei Keith Platt. Ohne Böses zu denken, kommt man an dieser Stelle automatisch auf den Clown auf dem Coverartwork. Das lassen wir jetzt einfach mal so stehen, zumal die zehn Tracks in der Dreiviertelstunde schon ihre Wirkung haben, zum Mitzappeln animieren und über den Gang zum Dosenbier im Kühli nachdenken lassen.

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer