AETHYRICK – apotheosis

Okay, draußen Scheißwetter. Zeit für handfesten Black Metal, wenn es eh schon nicht hell wird. Der Griff geht zielsicher zum dritten Album der Finnen Aethyrick, weil eine kurze Lauschprobe vor Tagen vielversprechend klang. Da sollte noch was zu entdecken sein. Und richtig, offensichtlich geht die Sonne in Finnland grad auch nicht auf, weil viel Licht offenbaren diese sechs Songs definitiv nicht. Bis zum Einsetzen der Vocals pegelt ein langanhaltender Dreschanfall auf die Ohren. Da kannste ja gleich wie Gall und Exile auf dem Bandfoto in Mönchskutte und ner Fackel durch den Fluss stapfen, oder wie auf dem Cover Pfeile in den Nachthimmel schießen. Auch wenn das Foto offensichtlich im Sommer aufgenommen wurde, klingt “Apotheosis” nach Klarheit und Kälte, da ist das Coverartwork näher dran. Straightness ist in jedem Tempo angesagt, Rhythmuswechsel nach längeren Phasen. Atmosphären bauen sich so auf, das vom Oldschooler erwartete Feeling kommt rüber. So geradeaus beginnt auch der Achtminüter “In Blood Wisdom”, ein breites Klangfeld für den Zuhörenden. Das Duo setzt dabei aber auf Leadharmonien, das einzig Harmonische in den schon mächtigen Soundbergen. Und stellenweise rockt es, den Verdacht wird man nie ganz los. Auf jeden Fall ist man nach vierzig Minuten Getöse erst mal platt. Da hilft nach der ausklingenden Akustikgitarre im Finalsturm nur noch ein weiterer Durchlauf …

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer