AETHYRICK – gnosis

Nach “Praxis” folgt nun “Gnosis”. Aethyrick sind Gall und Exile, die sich im Jahre 2016 zusammenfanden, diese Band aus der Taufe hoben und nun für die Promofotos gesichtsverhüllt in Mönchskutten mit Fackeln im Wald posieren. Die Finnen erschaffen aus Melancholie und Hass sieben böse Tracks, die den Spannungsbogen in den kompletten vierzig Minuten sehr hoch halten. Nach dem Opener treibt “Oneiric Portals” etwas zügiger voran, geht auch gleich etwas straighter ins Ohr. Wer Reinhören will, möge sich sofort diesen Track picken. Das roughe Geröhre kann stellenweise etwas mehr als nur eine Tonlage und es rockt gelegentlich. Melodien liegen in den Leads, sonst zählt bei dem Duo nur die Atmosphäre, die sich besonders im Start der Midtemponummer “Stellar Flesh” bemerkbar macht, wo Synthies über allem schweben. Das mit den Tasten nimmt quantitativ nicht überhand, zaubert aber die extreme Stimmung ins Verträumte, in “Blood Acre” sogar zusätzlich mit Akustikgitarre. Das mag dem Oldschool Black Metaller schon etwas zu viel sein, reißt das Ruder aber kaum rum. Zu roh sind die Oberflächen und zu solide das arschtretende Fundament der alten Wurzeln für definitiv andere Denkweisen. Alles ziemlich okay, jetzt gehen wir mit dem Debütalbum noch einmal in die “Praxis” …

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer