AGAINST EVIL – end of the line

Eins ist mal klar: An Hingabe mangelt es den Jungs von Against Evil keinesfalls. Auf ihrem zweiten Longplayer “End Of The Line” liefern sie modernen, verspielten Heavy Metal ab, der erstmal jedem Metaller gut reinlaufen dürfte. Vom Hören alleine könnte man nicht sagen, woher die Jungs kommen. Encyclopedia Metallum hilft wie so oft: Das Quartett aus dem Osten von Indien trümmert demnach bereits seit 2014 drauflos. Der Opener “The Sound Of Violence” bringt genügend Thrash-Anleihen mit, um mit seinen Stakkato-Riffs entfernt an Testament zu erinnern. Auch “Speed Demon” enttäuscht nicht, hier gehts ebenfalls zackig zur Sache. Der Gesang erinnert jedoch eher an eine abgeranzte Hardcore-Band – und würde dazu auch besser passen. Wie auch immer, starke Gitarrenriffs, sauberes Solo. Für einen Song haben Against Evil sogar den Bassisten Billy Sheehan (Mr. Big) ausgegraben, der auch schon Alben für David Lee Roth, Glenn Hughes und Steve Vai eingespielt hat. Weil man den Tieftöner aber kaum heraushört, bleibts beim Namedropping. Auf der Hälfte des Albums wird die Truppe dann sogar auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet, wegen Auflehnung gegen die Regierung. Textlich haben es die Jungs sowieso irgendwie mit Krieg und den entsprechend pathetischen Texten und hauen dazu später auch die obligatorischen Epik-Riffs raus. Mit “Metal Or Nothin'” hats dann leider auch noch so ‘ne Fistbanger-Schmonzette aufs Album geschafft. Der letzte Song ist ein Re-Recording vom Debüt-Album. “End Of The Line” klingt insgesamt druckvoll und klar, aber nicht überproduziert. Die Gitarren und Gesang wurden leicht in den Vordergrund gemischt, was ganz gut passt. Insgesamt überzeugen Against Evil aber eher mit ihrer Attitüde, als musikalisch. Die Platte macht nix kaputt, wird aber in absehbarer Zeit auch nicht zum Klassiker reifen, fürchte ich.

Wertung: 6/10
Autor: Florian Forth