ALBERT BELL’S SACRO SANCTUS – sword of fierbois

Auf dem Inselstaat Malta tut sich einiges in Sachen Heavy Metal. Zwar nicht so viel wie im restlichen Europa, aber wir notieren immer wieder beachtenswerte Aktivitäten. Einer der bekanntesten Macher dort ist Mister Albert Bell, der sich als Bassist seine Sporen in Doombands wie Nomad Son und Forsaken verdient hat, oder als Veranstalter des inzwischen stillgelegten Malta Doom Metal Festival in Erscheinung trat. Seit 2011 hat er sich mit seinem Doom Projekt Albert Bell’s Sacro Sanctus selbstständig gemacht, wo er etwas schwärzer zu Werke geht. Zum vierten Mal erscheint unter diesem Banner ein Konzeptalbum, wozu er sich diesmal viele Dienste von Gaststars gesichert hat. Die bekanntesten sind Mantas von Venom Inc., Alan Jones von Pagan Altar und Marcus von Avatarium, der das Album auch mixte. Obendrein noch die Trommelkünste von keinem geringeren als Dave Lombardo. Wie das mit Letzterem zusammenpasst, kann man schon beim Speed-Opener und Titeltrack erkennen. Nach der nicht minder markanten und aussagestarken Kampfansage „War, Metal and Leather“ nimmt die Tempozange erwartungsgemäß etwas ab. Durch „Hail The Hammer“ geht es an Trackposition vier zum ersten Mal doomiger weil grooviger ab, wofür das Projekt an sich auch steht. Doch hier findet man den Doom eher in den dunklen Stimmungen denn im niedrigen Tempo. Dabei stellt jederzeit eine nicht zu glatte und schön trockene Produktion ziemlich gut den groben Mahlfaktor von Rhythmusgitarre und Bass heraus. Natürlich müssen wir dazu keine Hochglanzleistung an den Vocals erwarten, aber Albert setzt sein uncleanes Geraunze songdienlich ein, wobei der Fokus auch mehr auf Riffrhythmik und Atmosphäre liegt. In der satten Gesamtspieldauer von deutlich über einer Stunde kommt es, fast schon hätten wir automatisch das Wort ‚systembedingt‘ verwendet, zu Rissen im Spannungsbogen, denn von Herausstechendem wie dem Gitarrensolo in „Imperator“ oder einem abholenden Metalriffing in „Flight Of The Witch“ gibt es in dieser stattlichen und sicher gut gemeinten Spieldauer etwas zu wenig. Aber was sich ganz sicher lohnt, das haben wir gerade selbst erlebt, ist das Wiederziehen dieses Albums aus dem Regal. Und weil das jetzt gut noch einmal passieren kann, muss diese Scheibe mindestens sieben Punkte wert sein, das ist doch klar!

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer