ANARCHOS – invocation of moribund spirits

Geht sofort los. Der Vierer hobelt ohne Rücksicht auf Verluste knochigen Death Metal der alten Schule. Das heißt im Klartext, dass diese intensiven vierzig Minuten niemals einknicken, sondern permanent auf den Punkt kommen. Um die volle Wirkung zu erreichen, müssen sie nicht die Schraube der Geschwindigkeit hochdrehen. Bei den Holländern genügt es, wenn sich trockenen Growls zu mächtigen HM-2 Mahlgitarren mit ihrem fülligen Volumen ausbreiten. Leads und Soli sind nicht in jedem Song gesetzt, damit sie bloß da sind, denn wenn sie auftreten, dann tun sie das mit Ausrufezeichen. So kommt das Solo im dynamischen “Through Whom They Call” sehr markant. Der Track ist ein Paradebeispiel dafür, wie häufig das Quartett die Tempi wechseln kann. Im Abschließer “Nacentes Morimur” wird es tatsächlich noch etwas atmosphärisch, einer der auffälligsten Tracks des Debütalbums. Unter den neun Tracks gibt es ein älteres Stück, denn “Cursed Gift” stand schon auf dem 2012er “Tortured Beyond Death” Demo. Wer das Cover gesehen hat, wird sich bereits bewusst sein, hier nichts verkehrt machen zu können.

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer