ANNEXATION – inherent brutality

Unsere Hauptstadt hat ja schon einiges zu bieten. Nicht nur für Touristen, sondern auch musikalisch ist hier doch einiges an geilen Bands zu Hause. Space Chaser, Fatal Embrace, Indian Nightmare oder Postmortem sind wohl jedem Metaller in unseren Landen ein Begriff. Seit rund fünf Jahren schickt sich ein neuer Eroberungstrupp an, sich einen Namen zu machen. Annexation haben bereits ein Demo (checkt mal das geniale Coverartwork) und eine EP zu verbuchen. Klar ist der nächste Schritt dann endlich das Debütalbum, welches nun in Form von “Inherent Brutality” über das Berliner Kult-Label Iron Shield Records veröffentlicht wurde. Elf Songs mit einer Spielzeit von gut achtunddreißig Minuten tummeln sich auf dem Erstlingswerk.

Das Quintett hat sich dem Thrash Metal verschrieben und schon nach den ersten Akkorden des Openers “A.T.R.” merkt man, dass sie gut daran getan haben. Ab der ersten Sekunde wird hier aus allen Rohren geballert, was das Zeug hergibt. Ein kernig aggressiver Gesang und schön gesetzte Tempowechsel zimmern mir von Beginn an ein breites Grinsen ins Gesicht. Wow, die Jungs verstehen ihr Handwerk und auch der Folgetrack “Beyond Humanity”, der im Midtempo beginnt, versprüht mächtig Dynamik und bringt den Kopf in Bewegung, geile Bangparts inklusive. Die Gitarrenfraktion zaubert dazu einen erdig sägenden Sound und auch ein Solo darf nicht fehlen. Treibend geht es mit “The Beast” weiter, der mein erstes Highlight der Scheibe markiert. Natürlich zieht hier auch das Tempo noch an und der Song ist wie seine Vorgänger sehr facettenreich. Die brachiale Dampfwalze in Form des Titelsongs ist mein nächster Anspieltipp und lässt nix außer verbrannter Erde zurück. Was für ein geiles Geschredder, aufgelockert mit mitreißenden Nackenbrecherpassagen – echt stark!  Mit “Craving For Flesh” warten Annexation mit einem weiteren bösartigen Donnerschlag auf und punkten auf ganzer Linie bei mir. Mit dem zweieinhalbminütigen “Raped And Impaled” gibt es final noch einen letzten Tritt in die Eier, bevor dann leider viel zu schnell Schluss ist.

Puh, was für ein harter Tobak, den die Berliner hier auf die Menschheit loslassen. Ein frisches und vor Energie strotzendes Debüt, welches von vorne bis hinten nur eine Marschrichtung kennt – vorwärts! Absolut starkes Teil mit einer super Produktion, was sich jeder Thrasher mal zwingend zu Gemüte führen sollte.

Wertung: 8,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen