ANTAGONYZE – interpretations of the unknown wilderness

Wenn man es mit den Begriffen Death Metal und Chile im Zusammenhang zu tun bekommt, dann geht der Oldschooler von Trendfreiheit aus. Auf dem zweiten Album dieses Fünfers mag es ein klein wenig anders sein, und das nicht deswegen, weil noch ein kleiner Thrashfaktor hinzukommt, oder viel im Midtempo gezockt wird. Es sind auch erstmal nicht die Urwaldgeräusche im unheimlichen „Forest Whisper“, das mit deutlich über zwei Minuten auch eh unheimlich lang für ein Intro geworden ist. Sondern es sind eher kleine Hints, dass Synthies verwendet werden, um dunkle Stimmungen zu unterstreichen, teils auch im Schatten der Vocals. Die tauchen dann erstmalig in Track zwei „Interior Entity“ auf und klingen auf dem Album wie hinter einer Nebelwand. Ebenso wirken die Soli etwas verdeckt, stechen nur mühsam hervor wie in „Inside Journey“. Richtig geil kommt schneller gerissenes wie „Paradoxial Panic Essence“, vor allem durch seine Speedschübe, die obendrein richtig geil wirken. Sieben Songs bleiben, das Intro und die beiden schon abgezogen. Ersteres Intermezzo „Unknown Wilderness“ klingt  natürlich wieder einmal unwohl und aus einem Wald heraus. Das andere geht drei einhalb Minuten, nennt sich „Echoes From Soul“ und stellt zu Regengeräuschen besonders die Bassarbeiten in den Vordergrund, die in den anderen Songs ebenfalls leicht markant ausgefallen sind. Wäre nicht schlimm gewesen, wenn von so knackigen und kompakten Speedster wie „Hidden Wisdom“ mehr auf der Platte gewesen wären. Na ja, hier wird mehr Wert auf Stimmung als auf die Musik selbst gelegt. Das kann vielleicht auch für manche Situation passend sein.

Wertung: 7/10
Autor: Joxe Schaefer