ANTILLES – the intricate path of creation

Seit ihrer Gründung im Jahr 2015 hatten die Thrasher schnell eine EP fertig und feierten 2016 ihren ersten Auftritt bei uns in Dortmund, als sie Death Fist supporteten. Für ihr erstes Album haben sich die Münsteraner etwas mehr Zeit gelassen. Dafür gibt es aber gleich neun neue Tracks plus eines Intros und eines Instrumentalintermezzos, die zusammengetragen und gebündelt satt auf über eine Stunde Spielzeit kommen. Mit epischen Songlängen über sechs Minuten hat das Quartett überhaupt kein Problem, “Angoris VII” schafft sogar über neun. Der Oldschoolthrasher findet hier alles was er braucht. Zackige Riffs und fiese Vocals. Gitarrist Conrad Meyer uncleant mit brummiger Stimme, womit ihre Sängersuche nun ein Ende haben sollte. Selten auch die für Thrashansprüche umgebaute Telecaster von Gitarrist Oskar. Die nach einem X-Wing-Piloten aus Star Wars Benannten haben bis auf die Drums alles selbst aufgenommen in denen Drummer Alexander seine Rhythmen etwas raffinierter und spürbar tiefenwirkender schlägt. Für die wenigen Pianoklänge zeichnet sich übrigens Bassmann Niels zuständigt, der schon mal als Tieftöner bei Nightfyre gezockt hat. Ja, es stecken viele Ideen drin, die bis ins Detail reichen. Antilles schaffen den schmalen Grat zwischen interessant und nicht aufdringlich mit Anspruch. Klasse Scheibe zum öfters Reinpfeifen! Jetzt dürfen wir gespannt sein, wie sie das Material an der Livefront abarbeiten …

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer