ANTIPEEWEE – infected by evil

Ganz schön was los bei den Bayern. Sie reisen fleißig für Gigs quer über die Landkarte und waren auch im Studio, um ihre dritte Platte einzuzocken. Das Intro heißt auch so, jedoch spielen sie es selbst, worin die Leadgitarre fast soviel zu sagen hat wie in “From The Moon” von Y & T oder “The Hellion” von Judas Priest,  großes Lob schon mal dafür. Ohne gleich den stilistisch in die Irre führenden Begriff ‘Speed’ zu wählen, um ihre höheren Tempi zu beschreiben – in ihren Bios und Beiblättern fallen auch die Begriffe ‘Crossover’ und ‘skateinfiziert’ – bleibt unterm Strich alles auf solideren Thrashfundamenten.  Na gut, in “Symphony Of Doom” taucht eine Geige
auf und so eine Glocke wie in “Dreams In The Witchhouse” haben wir auch schon mal fieser gehört, dafür ist überall der Bass gut hörbar. Die zur Attackierung einer Brauerei Aufrufenden um Gitarristin Cora liefert neun öfters hörbare Tracks ab, in denen gerne, häufig und intensiv soliert wird. Grandioses Beispiel dafür ist “Buried (No Way Out)”, das man gleich noch einmal hören will. Uncleane Vocals der voluminöseren Art bekommen im Titeltrack Besuch durch Lenny von Dust Bolt, ein großartiger Track, der zurecht das Aushängeschilt des Albums sein darf. Die fünf Donauländer können mit Traitor, Space Chaser, Teutonic Slaughter, Pripjat und eben Dust Bolt zum coolsten Thrashnachwuchs der Nation gezählt werden. Wer es etwas frischer mag und über den Oldschoolteller hinausschauen kann, kann sich hier von ihrem Evil infecten lassen.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer