AORYST – relics of time

Die Band nennt sich Aoryst. Hat man Schwierigkeiten bei der Aussprache, sei kurz die Bedeutung umrissen. Ist nämlich bloß eine spezielle Vergangenheitsform, die eine abgeschlossene, einfache Handlung beschreibt. Das erklärt wahrscheinlich auch schon mal den Titel dieses Debütalbums. Messerscharf und tight zeigt sich das. Die Thrasheinheit aus Osnabrück stellt sich mit dem Opener “Deterministic Chaos” nicht ganz untechnisch vor, da bildet die Tonlage der Brüllvocals einen roheren Gegensatz. Für Lead- und Soloarbeiten bieten sich für den Fünfer mit zwei Gitarren häufig Gelegenheiten, die genutzt und zielsicher verwandelt werden. Die Doublebass kann streckenweise vorkommen, ist aber eher bloß eine Facette der eh wild wirbelnden Drums. Takt- und Tempowechsel finden so häufig Verwendung, dass straighter Fluss nicht erwartet werden muss. “Etno” beginnt zwar etwas zärtlicher, ordnet sich aber alsbald wieder im zackigen Bandsound ein. Der abschließende Sechsminüter “Anoxia” kommt auf seine Spielzeit, weil in seinem letzten Drittel Akustikgitarren gezupft werden. Das Debütalbum beherbergt acht Songs, ohne Intro, Intermezzo, Ballade, Firlefanz und ohne Titeltrack. Aber mit “Exogenesis” haben sie ein Instrumental in die Tracklist geschoben, da musste der Shouter wohl mal austreten. An Klarheit und Druck fehlt auf der Scheibe nichts, da alles von Jörg Uken im Soundlodge aufgenommen, gemixt und gemastert wurde. Nun ja, denn schauen wir mal, was demnächst auf dem Livesektor geht …!

Wertung: 7,5/10
Autor: Joxe Schaefer