APPALLING – sacrilege

Diese Entsetzlichen sind Black Deather, kommen aus Richmond und bringen ihr drittes Album mit. Neun Tracks rattern darauf in der großzügigen Zeitspanne zwischen zwei und neun Minuten, und der Begriff ‚rattern‘ ist hier wohlgewählt. Wo im Opener „The Morningstar After“ noch auf Death gesetzt wird, kommt im folgenden „Life In Prison“ pfeilschnelles Gerase dazu und bedient Freunde des Schwarzmetalls. Dabei muss eine Idee von Abwechslungsreichtum dem zwar vorhersehbarem Geballer weichen, doch wer auch blackmetallische Atmosphären steht, wird das abnicken, wahrscheinlich noch nah am Takt. Aggression und Arschtritt ist also vorhanden, so wie das sein soll. Bei der Produktion wurde Wert auf Klarheit gelegt und weiter noch darauf geachtet, dass kein Oldschoolfaktor verloren geht. Besonders hervorzuheben wäre hier noch der trockene und wuchtige Drumsound, ganz offensichtlich das Aushängeschild ihres knalligen Sounds und meist auch der Mittelpunkt des Geschehens. Man achte mitten im Geknüppel von „Father Inferior“ mal auf die Feinheiten, hier hat Drummer B. noch ein feines Händchen für ein paar versiertere Schläge übrig. „Collection Plate“ hat mal ein Solo drin, das sich schon ausgiebig auslässt, dabei aber keine Egoambitionen anmeldet. Ganz anders in „Pavilion“, da lenkt die Sologitarre alle Spotlights auf sich. Ganz schön was los hier in dem eng gesteckten Rahmen. Auch über das Coverartwork können wir nicht meckern. Man kann abschließend sagen, der Virginia Fünfer lieferte ab.

Wertung: 8/10
Autor: Joxe Schaefer