ARMORY – mercurion

Die Geschichte mit Armory und mir begann, wie könnte es bei einer schwedischen Band auch anders sein, auf dem legendären Muskelrock. Genauer gesagt auf dem Klo. Nein, nicht was ihr denkt! Bei einem meiner ersten Besuche des Festivals sprang mir auf der Toilette ein Aufkleber mit einem ansprechenden Logo und dem Text ‚Swedish Speed Metal‘ … irgendwas ins Auge. Das Logo fiel mir später zuhause wieder ein und ich suchte nach musikalischen Ergüssen des Quintetts aus Göteborg. Zu der Zeit hatten die Jungs gerade ihr erstes Album World Peace… Cosmic War raus und ich war ziemlich beeindruckt von der Scheibe. Einige Zeit später hatte ich dann in unserem zweiten Wohnzimmer, dem Hamburger Bambi Galore, die Gelegenheit, Armory mal live zu sehen. Wenn ich mich richtig entsinne, zusammen mit Sacral Rage. Beide Bands haben eine Wahnsinns Show abgeliefert. Armory haben 2018 noch ein weiteres klasse Album mit dem Titel „The Search“ veröffentlicht. Ganze vier Jahre hat dessen Nachfolger jetzt gedauert, aber nun ist es soweit und die Schweden beglücken uns mit ihrem dritten Werk, welches auf den Namen „Mercurion“ hört. Ein spaciges lila-rotes Cover mit Raumschiff zeigt schnell, dass die Jungs ihrem Sci-Fi Thema treu geblieben sind.

Neun Songs haben die Jungs hier auf CD gebrannt. Mit „Message From The Stars“ und einer straighten Speed Attacke geht die Weltraumreise los. Schönes zackiges Gitarrengefrickel und ein Petrus Andersson, der bestens bei Stimme ist, treiben mir zügig ein breites Grinsen ins Gesicht. Von cleanen Vocals bis hin zu giftigem Gekeife reicht seine Range. Auch der im Midtempo startende Track „Journey Into Infinity“ reißt mich mit und walzt sich seinen Weg durch den Gehörgang. „The Hunters From Beyond“ killt mit seiner Geschwindigkeit und ungezügelten Energie alles, ist dabei aber auch mächtig abwechslungsreich, genau wie der Folgesong „Deep Space Encounter“. Sehr beeindruckend auch die Gitarrenarbeit auf „Mercurion“. „Void Prison“ ist mein nächster Anspieltipp für euch. Starker Nackenbrecher, der im Mittelteil zu einem Speed Metal Massaker mutiert. Sehr zu empfehlen ist auch das knapp siebenminütige „Music From The Spheres“, das einige Überraschungen bereit hält und ein echter Knaller ist.

Armory haben mit ihrem dritten Werk ordentlich zugelegt. Schwedische Rohheit trifft auf filigrane Riffgranaten und gepaart mit der erstklassigen Gesangsleistung Anderssons ist „Mercurion“ ein beeindruckendes Speed Metal Brett geworden. Hier hat sich die Corona Pause positiv ausgewirkt und die Jungs haben gut daran getan, sich Zeit für diesen Release zu nehmen. Daumen hoch für diese Granate!

Wertung: 9/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen