ARRAYAN PATH – the marble gates to apeiron

Seit nunmehr 23 Jahren fühlen sich Arrayan Path den epischen Klängen verpflichtet. Gegründet wurde die Band in den Vereinigten Staaten, ist aber mittlerweile in Zypern beheimatet. Ursprünglich hatte Nicholas, Mann der ersten Stunde, Arrayan Path als Nebenprojekt zu seinen anderen Bands gesehen. Tja, manchmal kommt es anders als man denkt. Und so wurde aus einer Laune eine Berufung. Seit 2010 veröffentlichen die Jungs regelmäßig neue Werke. Vorher natürlich auch schon, aber noch nicht so kontinuierlich. Um jetzt nicht auf jedes Album einzugehen, eine kurze Discographie:

1999  Return To Troy -Demo-
2000  Osiris -Demo-
2004  Road To Macedonia
2010  Terra Incognita
2011  Ira Imperium
2013  IV: Stigmata
2016  Chronicles Of Light
2017  Dawn Of Aquarius
2018  Archegonoi

Und Ende November 2020 steht nun das achte Album „The Marble Gates To Apeiron“ an. Das gute Stück startet direkt mit dem Titelsong. Sofort wird gezeigt, was die Jungs können und wo das Ganze hingeht. Schöner Track mit den passenden Anteilen Härte. Kann so weiter gehen. Im Gegensatz zu dem Titeltrack stinkt „Metamorphosis“ leider etwas ab. Der Refrain klingt leider irgendwie abgehackt. Schade, für mich muss das bei Power Metal flüssiger sein. „Virus“ kommt schon wieder tighter rüber. Erster Anspieltipp!! So geht das und so muss das. „The Morning Ghost“ als vierter Titel hätte deutlich mehr potenzial. Aber wird leider durch größtenteils lustlos wirkenden Gesang überschattet. Jeden Moment denkt man, jetzt „explodiert“ das Stück. Passiert nur nicht, schade. „To Live Another Day“ schlägt leider in die gleiche Kerbe. Mit „The Mask Of Sanity“ nimmt das Ganze aber wieder Fahrt auf. Definitiv Anspieltipp Nummer zwei. Sehr geil strukturierter Titel. Gesanglich wandert Nicholas hier genau da, wo er hingehört. Die Gitarren kommen mal mit härteren Parts und mit herrlich melodischen Harmonien. Sehr cool. Für alle, die sich bis dahin gefragt haben, warum ich keinen Drummer erwähne, ganz einfach: es wird keiner benannt. Vielleicht ist es der Running Wild Drummer „Angelo Sasso“, welcher ja schon zu Ruhm und Ehren gekommen ist.

Auch wieder verwunderlich ist „The Cardinal Order“, schon mein dritter Anspieltipp. Vielleicht mag ich doch lange Songs?? Hmm, nö. Aber ich denke, genau der Song, das ist Arrayan Path. Kraftvoll, Melodien und Chören zum Dahinschmelzen. Prima.
„A Silent Masquerade“ finde ich klasse, Galopp-Metal a la Running Wild vereint mit typischen Epic Metal Nuancen. Mit „Sails (The Nemean Ode)” plätschert das Album leider ziemlich langweilig aus.

Was soll man nun sagen? Dass die Männer nach über zwei Jahrzehnten was drauf haben, steht außer Frage. Mir persönlich ist leider Nicholas’ Stimme zu eintönig. In einer gewissen Wohlfühlzone ist alles wunderbar. Aber er vermeidet richtige Höhen, welche dem ein oder anderen Song gut getan hätten. Ansonsten dürften Fans dieses Genres begeistert sein. Ich denke, sieben von zehn Punkten sind absolut gerechtfertigt.

Line-up:
Nicholas Leptos – Vocals
Socrates Leptos – Guitar
Christoforos Gavriel – Guitar
Miguel Trapezaris – Bass

Wertung: 7/10
Autor: Hessie James