ASPHODELUS – sculpting from time

Schöner Doom mit garstigen Brüllvocals und einem Coverartwork wie im Epic Metal. Die drei Finnen von Asphoidelus verbinden ihren ausdrucksstarken, nicht zu derbe riffenden und nicht zu langsamen Erzählmetal in erster Linie mit roughem Gesang. Da wäre es einen Tacken zu viel, der Gesamtklangwelt dieses Trios die tötende Schublade Death Metal mit anzuheften. Griffige Leadmelodien gehen hindurch, liegen darüber oder greifen ineinander. An zarterem Zeug finden wir Pianopassagen im Opener „Waterside“, Unverzerrte schon in „Fallen Dreamer“, oder tapezierende Synthies im Back von „Life Painted Vermilon“. Dabei ist der einfachere Sound eh schon ziemlich dicht. Hymnischer wird es im getragenen Stampfer „World Of Hollow“ unterhalb Midtempo, später sogar mit Chören. Eine melancholische Akustikgitarre begleitet sanften Frauengesang im Zwischenspiel „The Moon In Pisces“, danach zeigt „Sculpting The Time“ in sieben Minuten noch einmal die ganze erhabene Schönheit, welche die Nordleute für unsere Ohren erschaffen können. Diese acht Tracks sind ziemlich durchdachtes und hochwertiges Zeug. Schön, dass es im Doom keine Grenzen gibt! Klasse Zweitalbum, das Beste in diesem Genre seit langem!

Wertung: 9/10
Autor: Joxe Schaefer