ATARAXY – where all hope fades

Hmm, da muss ich ja erst einmal das allwissende Internet befragen, was ich hier eigentlich vor der Nase habe. Es handelt sich also nicht um die Balinger Melodic Deather Ataraxy, sondern um die spanischen Deather. Einzige Gemeinsamkeit bei den beiden Bands ist das Gründungsjahr 2008 und dass ich von beiden bis heute noch nix gehört hatte.

Ein kurzer Blick in das Metal Archiv berät mir, das letzteres in Bezug auf hier reviewte Ataraxy wohl ein Versäumnis ist. Das Quartett aus Zaragoza hat nach einem Demo und einer EP im Jahre 2012 ihr erstes Machwerk “Revelations Of The Ethereal” ans Tageslicht gehievt und dafür ordentlich Lorbeeren kassiert. Sechs Jahre später ist es also an der Zeit, nachzulegen und sich mit “Where All Hope Fades” zurück zu melden.

Als erstes sticht ins Auge, dass der Longplayer mit einer Spielzeit von 45 Minuten mit gerade einmal sechs Songs auskommt. Das Intro macht auch schnell klar, warum. Wir haben es hier nicht mit klassischem Death Metal, sondern eher mit einer düsteren Death / Doom Mischung zu tun. Eine bedrückende Endzeit Stimmung führt uns in die Tiefen der menschlichen Seele. Fast elf Minuten schleppt sich der zweite Track “A Matter Lost In Time” dahin. Der hallige Growlgesang verstärkt noch die Stimmung und nach fast sieben Minuten tritt man erstmals aufs Gaspedal, nur um nach zwei Minuten wieder in Doom Gefilde zu verfallen. Stimmungsvolle Melodiebögen in Moll werden wohl jeden Suizidgefährdeten voran treiben. Dass es auch noch langsamer und dunkler als bis jetzt werden kann, beweist “As Uembras d’o Hibierno”, welches sich wie ein schwerfälliger Lavastrom aus den Boxen quält. Dass Ataraxy auch anders können, nämlich schnell, zeigen sie im anschließenden “The Mourning Path”, das ordentlich Dampf hat und mir zum ersten Mal ein Grinsen ins Gesicht treibt. Auch wenn es mittendrin wieder sehr langsam wird, ist dieser Track doch mein Favorit, was sich auch im Verlaufe des Durchlaufes nicht mehr ändern wird.

Zusammenfassend bleibt mir die Erkenntniss, dass “Where All Hope Fades” nicht so mein Ding ist. Sie hat für den Banger, der es gerne mal etwas ruhiger mag, viele große Momente parat. Für meinen Geschmack ist hier zu wenig Abwechslung drin und besonders die schnelleren Death Metal Parts kommen zu kurz. Fans von Asphyx, Cryptic Brood und Co. können hier ruhig mal ein Ohr riskieren.

Wertung: 7,5/10
Autor: Tino Sternagel-Petersen