ATOMWINTER – sakrileg

Ey, was ist das denn? Hat der Vorgänger „Catacombs“ echt schon fünf Jahre auf dem Buckel? Das ist doch kaum zu glauben. Wie dem auch sei, jetzt ist Zeit für „Sakrileg“, dem vierten Album der Göttinger. Natürlich wieder mit einem schwarz-weiß Artwork, auf dem die Panzerhexe diesmal thronend getragen wird. Auch die helle Glocke bringt in dem sachten Vorspiel nichts konkret Greifbares, aber in den neun Tracks danach wird es definitiv handgreiflicher. Aufheulende Soli sind immer wieder Garant für fettes Grinsen in der Visage des Hörers. Gerne wird ein Song von einer grellen Rückkopplung vom Stapel gelassen, und Tempowechsel gehen butterweich über die Bühne. Die Vocals werden zuverlässig von brülligen Tiefengrowls gestellt, die in „Brutal Scriptures“ wohl die Untergrenzen ausloten wollen. Dafür zuständig ist jetzt übrigens Florian von Burden Of Grief, der den Posten von Oliver Holzschneider übernommen hat. Das Titelstück wurde an der unspektakulären Trackposition Nummer sieben versteckt. Musste er aber gar nicht, denn der Chorus ist wiedererkennbar, die Tempoanhebung rockt und der hymnische Schlusspart geht auffällig melodisch ins Öhrchen. Der wieder einmal von Torsten Sauerbrey perfekt inszenierte Sound ballert breit, klar und wuchtig durch die Gewölbe, dass solche Ripp-offs wie zum Monster „Cryptic Death“ mit höherer Trefferquote als Dauerfeuer eliminieren. Das Fade-out des Rauswerfers „Born Into Iron Coffins“ lässt das Album ausklingen. Offensichtlich haben die Niedersachsen nichts verlernt. Das Teil hat alles, was wir erwartet haben und wird abgefeiert werden. Jetzt kann es vielleicht sein, dass wir den Vorgänger noch als einen Tacken geiler im Ohr haben, ist aber Meckern auf hohem Niveau.

Wertung: 8,5/10
Autor: Joxe Schaefer