ATTIC – return of the witchfinder

Nach fast sieben Jahren ist es endlich soweit und Attic veröffentlichen ihre langersehnte dritte Platte „Return Of The Witchfinder“. Los geht es mit dem Intro „The Covenant“. Zu düster anmutenden Cello- und Geigenklängen beginnt Meister Cagliostro den Bund der Hexen mit Satan zu beschwören. Nahtlos schließt sich das bereits als Vorabsingle veröffentlichte „Darkest Rites“ an, zu welchem auch ein sehr ansprechendes Video gedreht wurde. Der Song geht mit seinem galoppierenden Gitarrenriffs im Wechsel mit dem fast schon episch anmutenden Refrain  sofort ins Ohr. Die unverwechselbare Stimme von Meister Cagliostro, die von hohen Falsettklängen bis hin zu diabolisch bösem Raunen dem Song das I Tüpfelchen aufsetzt. „Hailstorm and Tempest“ wird vom Wind eingeläutet. Hier wird eine klassisch schöne Gitarrenmelodie mit Speeddrumming kombiniert und Attic zeigen, wie sehr traditioneller Heavy Metal mit Black Metal zusammenhängt. Beim nächsten Song „The Thief’s Candle“, wird die Geschwindigkeit dann sehr stark gedrosselt und Attic zeigen, dass sie sich auch im Doom zuhause fühlen. Auch hier gibt es eine unglaublich schöne Gitarrenarbeit, die zusammen mit der Stimme vom Meister und den stampfenden Drums jederzeit klar macht, wer hier am Werk ist. Weiter geht es mit einem durchdringenden, kreischenden Schrei und dem Titelsong der Platte. Bei „Return Of The Witchfinder“ liefern sich Katte und Max Povver schöne Gitarrenduelle, und spielen Melodien, die durchaus auch bei Maiden oder Priest vorkommen könnten. Die lose Zusammenhängende Story der ersten fünf Songs der „Witches“ Seite ist mit der Rückkehr des Hexenjägers beendet und die Hexen werden dem Feuer übergeben.

Die zweite Seite der Platte heißt „Demons“ und beginnt mit dem Song „Offerings To Baalberith“. Auf ein ruhiges Gitarrenintro folgen ein Riff, eine Gesangsmelodie und Drumming, das durchaus auch auf der ersten Attic Platte „The Invocation“ seinen Platz hätte haben können. Der Song wirkt deutlich einfacher und anders strukturiert als das bisher gehörte, kann aber das Niveau der anderen Songs halten. Mit „Azrael“ geht es weiter. Der Song wirkt für Attic sehr rockig und stampft sich gut ins Ohr. Mir gefällt besonders der Gesang in Kombination mit den Gitarren im Refrain! Mit „Up In The Castle“ folgt ein Orgelintro für „The Baleful Baron“. Auch hier spielen sich Max Povver und Katte die Solos gegenseitig zu und auch das Drumming ist auf einem starken, abwechslungsreichen Niveau. Zum Ende hin wirkt die Mischung aus Gesang, Gitarre und Drums fast schon hypnotisch. Der letzte Song ist schon durch ein veröffentlichtes Video bekannt und hört auf den Namen „Synodus Horrenda“. Hiermit setzen Attic den bisherigen, unfassbar guten und abwechslungsreichen Songs die Krone auf. Alle fünf Musiker spielen auf höchstem Level. An den Gitarren gibt es kein Halten mehr. Max und Katte zaubern vom allerfeinsten übers Griffbrett und JP an den Drums zeigt wiederholt was er drauf hat. Meister Cagliostro erzählt die Geschichte einer Leichensynode, macht sämtliche Facetten seiner Stimme deutlich und zeigt, wer im Jahr 2024 der King ist! Attic beenden den Song und das Album mit ruhigen Gitarrenklängen, und holen den Zuhörer so wieder in die echte Welt zurück. Da die echte Welt aber uninteressant ist, mach ich das Album gleich noch mal von vorne an und habe keine andere Wahl, als zehn von zehn Punkten zu geben.

Wertung: 10/10
Autor: Matze Fittkau